Bucheinband

bearbeitet von Anett Gottschalk

Fundort der Geniza Altenschönbach
Inventarnummer F V
Umfang ein fast vollständig erhaltenes Buch in der Größe 17x10cm
Erhaltungszustand Einband und Bindung beschädigt, Titelseite fehlt, von einigen Seiten ist ein Teil abgerißen oder umgeknickt, Schrift gut erkennbar
Sprache(n) Hebräisch

Beschreibung und Einordnung

Erhaltungszustand
Die Bindung ist zum Großteil erhalten. Vorderer Buchumschlag unten zu ca. einem Drittel schräg abgerissen. Hinterer Umschlag ebenfalls an den Ecken abgerissen. Deckblatt fehlt. Der Erhaltungszustand der einzelnen Seiten variiert stark. Stärkere Beschädigungen im vorderen Buchteil. Weiterhin Gebrauchsspuren und natürliche Abnutzung.

Art und Schrift des Buches
Das Werk ist ein Druck in punktierter hebräischer Quadratschrift. Wie bei Siddurim üblich ist der Gebetstext sehr groß gedruckt, während Kommentar und Erläuterung deutlich abgesetzt hiervon und kleiner gedruckt sind.

Handschriftliche Eintragungen
Handschriftliche Eintragungen in Tinte und Bleistift finden sich auf den jeweils ersten und letzten unbedruckten Seiten. Es handelt sich hierbei um Besitzeinträge sowie wahrscheinlich Schreibübungen eines Kindes.
Der Besitzeintrag in lateinischer Schrift auf der ersten Seite lautet: "Dieses Gebetbuch gehert Lemlein Teis von Alten=schönbach 184". Auf dem letzten Blatt ist wiederum "Lemlein Theis" genannt sowie zweimal das Jahr 1809 (1839?).
Auf der Rückseite dieses Blattes befindet sich das Wort תֶפִילָה (tefilla, hebr. Gebet) mit Vokalisierung entsprechend dialektaler Aussprache.
Bei den Eintragungen auf den leeren Blättern am Ende des Buches handelt es sich wahrscheinlich um hebräische Schreibübungen eines Kindes, da die Buchstaben eher gemalt als geschrieben sind und z.T. wiederholt wurden. Alles wurde in Quadratschrift und vokalisiert verfasst und die Eintragungen mit Bleistift vorgenommen. Diese These wird durch die letzten beiden Zeilen unterstützt, da es sich hierbei um die Aufzählung hebräischer Personalpronomen handelt, die teils falsch geschrieben sind (z.B. הו statt הוא für "er").

Einbandfragmente
Aufgrund von Papiermangel wurde häufig Altpapier bei der Bindung eines Buches verwendet. Der handschriftliche jiddische Text im Einband ist fragmentarisch erhalten.

Bucheinband
Bucheinband

Anett Gottschalk, Bucheinband, in: USE: Universität Studieren / Studieren Erforschen, 30.04.2014, URL: use.uni-frankfurt.de/geniza/fragmente/gottschalk-bucheinband.

Nachweis der Bildrechte auf dieser Seite

Genisaprojekt Veitshöchheim, Foto: Elisabeth Singer-Brehm