Session 5: Goethe-Universität historisch

14.15-16.00 Uhr | Casino 1.801

Videoaufzeichnung der kompletten Session 5: »ansehen

14.15
Studieren an der Goethe-Universität als Zeitzeugenprojekt

PD Dr. Barbara Wolbring, Peter Gorzolla, Svenja Schäfer, Martin van Kampen, Diana Maudj, Leonardo Dalessandro, Hanna Leusch (Geschichte)
Studieren an der Goethe-Universität als Zeitzeugenprojekt
In: PD Dr. Barbara Wolbring / Dr. des. Peter Gorzolla, Studieren an der Goethe-Universität als Zeitzeugenprojekt (Studiengruppe), Historisches Seminar, SoSe 2013, WiSe 2013/14 & SoSe 2014.

Viele Generationen von Studenten haben in den letzten hundert Jahren an der Goethe-Universität studiert. Über sie und ihre Studienbedingungen, ihren Alltag, die Hoffnungen und Erwartungen, die sie mit einem Studium verbanden, wissen Historiker dennoch sehr wenig.

Studierende der Geschichtswissenschaften haben ehemalige Studierende als Zeitzeugen ihrer Universitätsgeschichte befragt. Zuvor haben sie die theoretischen und methodischen Grundlagen von Gedächtnisgeschichte und Oral History anhand zentraler Texte kennengelernt und diskutiert. Sie haben Arbeitsgruppen zu den verschiedenen Zeitabschnitten der Studentengeschichte Frankfurts gebildet, sich das historische Kontextwissen selbständig erarbeitet und in der Seminargruppe diskutiert.

Die Videointerviews zeigen die Hoffnungen und Erwartungen von Studenten Anfang der 1950er Jahre, das Erschrecken angesichts überfüllter Riesenvorlesungen und die Unzufriedenheit seit den späten 1960er Jahren, warum und wie um 1970 Vorlesungen „gesprengt“ wurden und wie die Studierenden Studium und politisches Engagement verbanden.

Am 15. Juli interviewen die Redakteure des Gedächtnis der Nation e.V. im mobilen Aufnahmestudio Zeitzeugen auf dem Campus.

Online: http://use.uni-frankfurt.de/zeitzeugenprojekt

15.10
Erinnerungsorte der Universität Frankfurt

PD Dr. Barbara Wolbring, Svenja Schäfer, Katharina Müller, Janine Aures, Hildegard Wolf-Krechel (Geschichte)
Erinnerungsorte der Universität Frankfurt
In: PD Dr. Barbara Wolbring, Die Universität (Frankfurt) als Erinnerungsort, Historisches Seminar, SoSe 2013.

Mit dem Begriff „Erinnerungsort“ hat der französische Historiker Pierre Nora einen Begriff geprägt für Personen, Orte, Feste, Einrichtungen oder Ereignisse, die symbolische Bedeutung für eine Gemeinschaft haben. In Erinnerungsorten kristallisieren sich ihr Selbstverständnis und damit ihre Identität.

Mit diesem Begriffsinstrument haben die Studierenden im Sommersemester 2013 nach Erinnerungsorten der Goethe- Universität geforscht. Die Gruppe hat gemeinsam überlegt, welche Erinnerungsorte der Goethe-Universität symbolisch aufgeladen sind. Die Studierenden haben in ihren Hausarbeiten selbstgewählte Erinnerungsorte untersucht.

Die Themen reichten vom Stiftungsstatus der Goethe- Universität über die Architektur ihrer Gebäude, Einrichtungenwie die Universitätsbibliothek, den Kramer-Stuhl und Denkmäler bis hin zu Ritualen wie der Immatrikulationsfeier und der Promotion. Die Studierenden sind bei ihren Forschungen auch auf Brüche im Selbstverständnis der Universität gestoßen.

Online: http://use.uni-frankfurt.de/erinnerungsort

15.40
Andere Erinnerungen? Zum 50-jährigen Jubiläum der Goethe-Universität 1964

Carsten Trautmann (Geschichte)
Andere Erinnerungen? Zum 50-jährigen Jubiläum der Goethe-Universität 1964
In: Prof. Dr. Christoph Cornelißen, Das Ende der Zuversicht? Die Geschichte der Goethe-Universität in den 1970er Jahren, Historisches Seminar, WiSe 2013/14.

Anlässlich ihres hundertjährigen Jubiläums blickt die Goethe- Universität zurück auf eine im Vergleich zu anderen Universitäten kurze, aber nicht weniger ereignisreiche und bewegte Geschichte. Inhalte und Form des Erinnerns und Gedenkens anlässlich solcher Jubiläen sind jedoch weder selbstverständlich noch konstant: Woran und wie gemeinsam erinnert wird, hängt davon ab, welche Teile ihrer Vergangenheit eine Gruppe von Menschen als konstitutiv für ihre Gegenwart und wegweisend für ihre Zukunft betrachtet. Wie diese Vorstellungen unterliegen auch die Formen und Inhalte der Erinnerung einem historischen Wandel.

Unter diesen Gesichtspunkten wird in diesem Vortrag das fünfzigjährige Jubiläum der Goethe-Universität von 1964 in den Blick genommen. Gestützt auf archivalische Quellen aus dem Universitätsarchiv Frankfurt, die Berichterstattung in der zeitgenössischen Presse sowie der anlässlich des Jubiläums erschienen Druckschriften wird thematisiert, an was und auf welche Weise damals erinnert und gedacht wurde.

Der Vortrag wird jedoch nicht allein bei den Ereignissen des Jahres 1964 verharren, sondern diese auch mit dem Jubiläum von 2014 vergleichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede des gemeinsamen Erinnerns an der Goethe-Universität herauszuarbeiten. Auf diesem Weg soll den Studierenden ein erweitertes Verständnis für die Formen der Erinnerung anlässlich des 100-jährigen Jubiläums und ggf. ein Anstoß zu deren Reflexion gegeben werden.