Dietrich Werner Peuckert

Dietrich Werner Peuckert
Studium 1960-1966 (Wirtschaftswissenschaften)

Interview: Hannah Leusch; Schnitt: Leonardo Dalessandro, Svenja Schäfer, David Wiegandt; Text: David Wiegandt

Weil es hier lukrative Nebenjobs gab, studierte Dietrich Peuckert in Frankfurt. Er hatte bereits eine Banklehre absolviert, als er 1960 mit dem Studium der Wirtschaftswissenschaften begann.

Mit diesen Qualifikationen übernahm er im AStA-Vorstand das Finanzressort: Er organisierte Seminare für Studierende und das studentische Faschingsfest „Quartier Latin“. Auch bei der Studentenzeitschrift „Diskus“ kümmerte er sich um die Finanzen. Politisch hat er sich liberalen Gruppen angeschlossen und hatte später sogar ein Amt als Stadtverordneter in einer hessischen Gemeinde inne. Bis heute engagiert er sich ehrenamtlich und politisch.

Zur 40-Jahr-Feier des Frankfurter Studentenwerkes hätten sie mehr Mitsprache eingefordert und deshalb eine Demonstration organisiert. Als Einschnitt hat Peukert die Integrierung der Lehrerausbildung in die Universität in Erinnerung, denn sie ließ die Zahl der Studierenden um mehr als 3000 ansteigen. Das habe sich an der Uni und auch außerhalb bemerkbar gemacht, etwa bei der Wohnungssuche.

Das Verhältnis zwischen Studierenden und Professoren sei sehr viel distanzierter gewesen als heute. Hier sei der Umgang heute viel freier und liberaler.

In Peuckerts Studienzeit fiel der Mauerbau, den er hautnah erlebt hat: In den Augusttagen des Jahres 1961 war er zu Besuch in der sowjetischen Besatzungszone am Stadtrand von Berlin. Früher als geplant fuhr er mit seinem Passierschein zurück nach Frankfurt. „Es roch nach Krieg“, schildert er seine damalige Einschätzung der Lage. Er habe seine Einberufung in diesen Krieg befürchtet, deshalb sei er einige Monate aus Deutschland geflüchtet: „Ich hab mich auf meine Lambretta gesetzt und bin abgehauen, nach Spanien und dann nach Marokko.“ Erst, als sich die weltpolitische Lage wieder beruhigt hatte, sei er zum Studium nach Frankfurt zurückgekehrt.