Hermann Gumbel
- 1924-1928 Assistent an der Universität Frankfurt am Main
- 1928-1935 Privatdozent für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Frankfurt am Main
- 1935-WS 1939/1940 nichtbeamteter außerordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Frankfurt am Main. In diesem Zeitraum vertritt er für das Wintersemester 1938/1939 Professor Arthur Witte an der Universität Jena. Ein Jahr später, im Wintersemester 1939/1940 geht er zur Vertretung an die Universität Königsberg.
- 1940 wird er ordentlicher Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Königsberg und stirbt 1941 im Alter von vierzig Jahren.
Hermann Gumbel wurde am 30. November 1901 in Frankfurt am Main als Sohn von Karl Gumbel und seiner Ehefrau Emmy, geb. Börner, geboren. Von 1908 bis 1920 besuchte er das Realgymnasium Musterschule in Frankfurt und immatrikulierte sich 1920 an der Universität Frankfurt. Zum Zweck der Erholung ließ Gumbel sich für das erste Semester beurlauben und reiste nach Finnland. Im Sommersemester 1922 besuchte er die Universität München. Mit Ausnahme dieser beiden Semester studierte Gumbel durchgängig an der Universität Frankfurt, bis er dort seine Promotion und Habilitation erfolgreich abschloss. Nach verschiedenen Tätigkeiten an der Universität Frankfurt und einer Vertretungspofessur in Jena und Königsberg wurde Gumbel 1940 schließlich ordentlicher Professor in Königsberg. Er starb 1941 nach kurzer Krankheit.
1920-1924 | Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Frankfurt am Main |
1924 | Promotion an der Universität Frankfurt am Main („Über Grundlagen literarischer Stilkritik erläutert an den Prosawerken Ricarda Huchs“) |
1928 | Habilitation an der Universität Frankfurt am Main („Deutsche Sonderrennaissance in deutscher Prosa. Strukturanalyse deutscher Prosa im sechzehnten Jahrhundert“) |
1924-1928 | Assistent an der Universität Frankfurt am Main |
1928-1935 | Privatdozent für Neuere deutsche Literaturgeschichte |
SoSe 1931 | beurlaubt |
1935-SoSe 1939 | nichtbeamteter außerordentlicher Professor für Deutsche Philologie |
WS 1938/39 | Vertretung einer Professur in Jena für Deutsche Philologie und Volkskunde |
WS 1939/40 | außerplanmäßiger Professor an der Universität Frankfurt. Zur Vertretung in Königsberg |
1940-1941 | ordentlicher Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Königsberg |
1941 | früher Tod nach kurzer Krankheit |
Monographien
- Deutsche Kultur vom Zeitalter der Mystik bis zur Gegenreformation. Potsdam 1936
- E. G. Kolbenheyer. Weltanschauung und Dichtung. Eine Einführung. Stuttgart/Berlin 1938
Aufsätze
- Ludwig Tiecks dichterischer Weg. In: Betty Heimann, Josef Körner (Hgg.), Romantik-Forschungen. Halle/Saale 1929, S. 63-82.
- Dichtung und Volkstum. In: Emil Ermatinger (Hg.), Philosophie der Literaturwissenschaft. Berlin 1930, S. 43-92.
- Das Schwäbische in der schwäbischen Dichtung. In: Deutsche Vierteljahrsschrift 9 (1931), S. 504-533.
- Die realistische Wendung des späten Schiller. In: Jahrbuch des freien deutschen Hochstifts 1932/33, S. 131-162.
- Betrachtungen über Kolbenheyer, seinen Geschichtsroman und seine Philosophie. In: Dichtung und Volkstum 36 (1935) S. 436-457.
- Deutsche Ordensdichtung und ostpreußischer Geist. In: Zeitschrift für deutsche Bildung 13 (1937), S. 186-195.
- Über Grundzüge von Schillers Werden und vom Wesen des Tragischen in seiner Dichtung. In: Dichtung und Volkstum 40 (1939), S. 175-184.
- Volk und Reich im Schrifttum der Reformbewegung. In: Von deutscher Art in Sprache und Dichtung. Bd. 3. Hrsg. im Namen der Fachgruppe von Gerhard Fricke, Franz Koch und Klemens Lugowski. Stuttgart, Berlin 1941, S. 147-168.
- Von elsässischer Dichtung. In: Christian Hallier (Hg.), Das Elsaß. Deutsches Kern- und Grenzland. Frankfurt am Main 1941, S. 145-162.
SoSe 1929 | Dichtung im schwäbischen Raum (vom Mittelalter bis zur Gegenwart) Mittelhochdeutsche Übungen für Anfänger |
WiSe 1929/30 | Dichtung im schwäbischen Raum Gerhart Hauptmann Literaturhistorische Übungen: Ludwig Tieck |
SoSe 1930 | Geschichte der deutschen Literatur im 15. Jahrhundert (von der Mystik zur Reformation) Übungen: Einführung in die Literaturwissenschaft und in das wissenschaftliche Arbeiten |
WiSe 1930/31 | Gemeinsame Lektüre und Interpretation klassischer und romantischer Schriften Die Elemente der historischen Grammatik (Sprachgeschichtliche Übungen für Anfänger) Der moderne skandinavische Roman |
SoSe 1931 | Beurlaubung |
WiSe 1931/32 | Schiller (Leben, Werk, Wirkung) Thomas Mann und Ricarda Huch (für alle Fakultäten) |
SoSe 1932 | Geschichte der deutschen Literatur im späten Mittelalter Übungen: Einführung in das Studium der deutschen Philologie und in das wissenschaftliche Arbeiten zusammen mit Schultz: Proseminar: Gerhart Hauptmann |
WiSe 1932/33 | Die deutsche Literatur der Zeit von Humanismus und Reformation Übungen über die Wesensbeziehung von Landschaft und Dichtung zusammen mit Schultz: Proseminar: Geistesgeschichtliche Grundlagen der Literatur des 18. Jahrhunderts |
SoSe 1933 | Die schwäbische Dichtung und Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart Geschichte der deutschen Prosa Moderne nordische Dichtung von Strindberg zu Hamsun zusammen mit Schultz: Proseminar: Übungen zur Einführung in das Studium der neueren deutschen Literaturgeschichte |
WiSe 1933/34 | Deutsche Barockdichtung (Proben und Interpretationen) |
SoSe 1934 | Aufstieg und Entfaltung des deutschen Ostens (einschließlich Schlesiens) in deutscher Dichtung bis zur Gegenwart Hauptprobleme der deutschen Philologie (Repetitorium für Vorgeschrittene) Literaturhistorische Übungen: Heinrich von Kleist |
WiSe 1934/35 | Deutsche Mystik des Mittelalters Übungen über Goethes Lyrik |
SoSe 1935 | Deutschland in gotischer Zeit (Volkskultur und Geistesgeschichte) Die deutschen Landschaften und ihre Dichtungen Übungen über Luthers Sprache |
WiSe 1935/36 | Deutsche Dichtung und Literatur im Jahrhundert der Reformation Übungen zu Einführung in das Studium der deutschen Philologie und in das wissenschaftliche Arbeiten Proseminar: Frühneuhochdeutsche Übungen |
SoSe 1936 | Anfänge und Blütezeit der deutschen Romantik Übungen über Adalbert Stifter zusammen mit Roedemeyer: Deutsche Landschaftsdichtung (gesprochen und gedeutet) |
WiSe 1936/37 | Spätromantik (von Novalis zu Stifter) Moderne Nordische Dichtung (Von Strindberg zu Hamsun) Übungen über schwäbische Dichtung und schwäbische Art |
SoSe 1937 | Goethe Vergleichende Uebungen zum Formenwandel des Prosastils Die Beurteilung des Dramas im 18. und 19. Jahrhundert (Lesung und Besprechung dramatugischer Hauptschriftenen) |
WiSe 1937/38 | Geschichte der deutschen Novelle Die deutsche Dichtung unserer Zeit Proseminar: Der junge Goethe |
SoSe 1938 | Schiller Uebungen über die Landschaft in der neueren und neusten Dichtung Proseminar: Grimmelshausen |
WiSe 1938/39 | Proseminar: Hans Grimm und Kolbenheyer Geschichte der deutschen Literatur vom poetischen Realismus bis zum Expressionismus Deutsches Proseminar: Einführung in das Mittelhochdeutsche Deutsches Seminar, privatissime gratis: Denkmäler der frühmittelhochdeutschen Literatur |
SoSe 1939 | Deutsche Barockdichtung Die Novelle von Heinrich von Kleist bis zur Gegenwart Proseminar: Formen des Erzählens in älterer Zeit (Novelle, Schwank, Witz-Wort) vom Hochmittelalter bis zur Gegenwart) |
WiSe 1939/40 | keine Veranstaltungen |
(Bild: Universitätsarchiv Frankfurt a. M.)
Über Hermann Gumbel, seine akademische Laufbahn und seine Karriere
Viele Informationen sind es nicht mehr, die man über Hermann Gumbel erhalten kann und den wenigsten Literaturwissenschaftlern dürfte der studierte Germanist und Kunstwissenschaftler heute noch ein Begriff sein... [Weiterlesen]
Gumbels Forschung zu Kolbenheyer
Zu Hermann Gumbels Forschungsschwerpunkten gehörten neben dem „Schrifttum des 16. Jh., [der] Klassik [und der] Romantik“ auch die Dichtung Ernst Guido Kolbenheyers und die „Literaturgeschichte der deutschen Stämme und Landschaften“... [Weiterlesen]