Kalender
bearbeitet von Silvia Reis
Fundort der Geniza | Altenschönbach (Unterfranken) |
Inventarnummer | F IV |
Umfang | 14 Seiten, mit einem Faden verbunden, Größe: ca. 8 x 13 cm |
Erhaltungszustand | leicht bis stark verschmutzt |
Sprache(n) | Hebräisch, Deutsch mit hebräischen Buchstaben |
Autor/Herausgeber, Schreiber | Gedruckt von David Zürendörffer |
Jahr | vermutlich 1812 |
Ort | Fürth |
Beschreibung und Einordnung
Es handelt sich um einen Kalender für das Jahr 1812/13. Da das jüdische Jahr im Herbst beginnt, umfasst der Kalender September 1812 bis September 1813 (Tishri 5573 bis Elul 5573/Tishri 5574). Von der Titelseite ist ca. 1/3 erhalten.
Da das jüdische Jahr 5573 ein Schaltjahr war, wurde ein zusätzlicher Monat nach dem Monat Adar (אדר) eingeschoben: Adar I.
Auf der Titelrückseite (Abb. 1) finden sich Tequfot (die Daten für die Sonnenwende und Tag- und Nachtgleiche), die den Wechsel der vier Jahreszeiten anzeigen. Die Berechnung der Tequfot erfolgt nach dem Sonnenkalender, während die Monate des jüdischen Kalenders an den Mondphasen ausgerichtet sind.
Aufbau eines Kalenderblatts (Abb. 2)
Überschrift (von rechts nach links): Tierkreiszeichen – hebräischer Monatsname – deutscher Monatsname in lateinischen Buchstaben.
Darunter 5 Spalten, die von rechts nach links folgende Informationen bieten:
a) Monatsanfang, Wochenabschnitt der Toralesung, Fast- und Festtage
b) Wochentage, wobei die Buchstaben א bis ז Sonntag bis Samstag bedeuten
c) Jüdische Monatstage, durchlaufend bis 29 bzw. 30 in hebräischen Buchstaben
d) Christliche Monatstage, durchlaufend bis 30 bzw. 31 in arabischen Ziffern
e) Christliche Feiertage, Heiligengedenktage, Hinweise auf Markttage in hebräischen Buchstaben
Am unteren Seitenende – durch eine Zierleiste abgetrennt – finden sich noch zusätzliche Hinweise zu Gebetszeiten.
Silvia Reis, Seder tefilla, in: USE: Universität Studieren / Studieren Erforschen, 30.04.2014, URL: use.uni-frankfurt.de/geniza/fragmente/reis-kalender.
Nachweis der Bildrechte auf dieser Seite
Genisaprojekt Veitshöchheim, Foto: Elisabeth Singer-Brehm