Geniza-Workshop
Am 26.-27. November 2013 fand ein zweitägiger Praxis-Workshop im Jüdischen Kulturmuseum Veitshöchheim (bei Würzburg) statt, das die Geniza-Arbeitsstelle Veitshöchheim beheimatet. Die Veitshöchheimer Geniza ist die umfangreichste ihrer Art, die bislang im deutschsprachigen Raum entdeckt wurde, und entsprechend die am besten dokumentierte. Seit 1998 werden dieser Fund und zahlreiche weitere Funde im Rahmen des Veitshöchheimer Genizaprojekts inventarisiert. Darunter befindet sich auch der Fund aus Altenschönbach, der noch nicht vollständig bearbeitet ist und mit dem wir uns in der Übung beschäftigen.
In Veitshöchheim erhielten die Studierenden vor Ort Einblick, wie die im Jüdischen Kulturmuseum aufbewahrten Genizafunde bearbeitet werden. Unter der Anleitung von Elisabeth Singer, M.A., einer langjährigen Mitarbeiterin im Genizaprojekt, lernten die Studierenden an konkreten Beispielen, wie Fragmente gesichtet und gesäubert, sortiert und beschrieben werden, wie sie mit anderen, bekannten Texten bzw. Objekten abgeglichen werden, um sie zu verifizieren, und wie sie schließlich inventarisiert werden.
Darüber hinaus führte der Workshop praxisnah in die museale Aufbereitung von Genizafunden ein, um sie einer interessierten Öffentlichkeit nahezubringen. Karen Heußner führte uns durch das historische Gebäudeensemble mit Synagoge, Wohnung des Vorsingers der Gemeinde und Miqwe (jüdisches Ritualbad) sowie die Dauerausstellung des Museums, das im benachbarten Wohnhaus einer jüdischen Familie untergebracht ist. Sie stand uns Rede und Antwort zur Konzeption der einzigen Museumsausstellung deutschlandweit, die ausschließlich aus Genizafunden besteht.
Impressionen vom Workshop
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Alle Fotos: Rebecca Sebbagh (Seminar für Judaistik)