Evaluation
Nach unserem gemeinsamen Ausflug in den Zoo, geht es nun darum die Ergebnisse dieser extracurricularen Aktivität auszuwerten. Im Vorfeld hatten wir festgelegt, dass dieser Projekttag die schriftlichen, kommunikativen und kooperativen Kompetenzen der SuS fördern sollte. In der anschließenden Evaluation soll festgestellt werden, ob diese angestrebten Ziele von uns erreicht wurden.
Dazu fand am bereits am Ende der Rallye im Zoo eine mündliche Evaluation mit den SuS statt. In einem Gespräch wurden Fragen gestellt wie z.B. " Hat euch der Tag gefallen?", "Hattet ihr Probleme?" und "Was könnte eurer Meinung nach verbessert werden?". Für uns war dabei vor allen Dingen interessant zu erfahren, ob sich Schwierigkeiten bei der Wegbeschreibung ergeben hatten. Auf diesen Aspekt hatten wir bei der Planung großen Wert gelegt, denn dies hatten die Kinder zuvor noch nie gemacht. Mithilfe von Hilfestellungen und Übersetzungen auf der ersten Seite unseres Rallye-Bogens sollten die SuS folglich an einen neuen Unterrichtsinhalt herangeführt werden und diesen praktisch anwenden. Auch war es für uns interessant zu erfahren, ob es den SuS leicht oder schwer fiel, in einer außerschulischen Umgebung, ihre Englischkenntnisse anzuwenden. Die Verständlichkeit unseres Rallye-Bogens wurde ebenfalls evaluiert. Dabei wollten wir erfahren, ob es den SuS möglich war, sich unbekannte Wörter aus dem situativen und inhaltlichen Zusammenhang zu erschließen. Der folgende erste Teil der Evaluation ist also aus Sicht der Kinder dargestellt.
In der Gesamteinschätzung waren die SuS sehr positiv bezüglich unseres Projekts gestimmt. Die meisten hatten viel Spaß beim Lösen der Rätsel und dem Erknobeln des finalen Lösungswortes. Die Kinder äußerten, dass die Wegbeschreibungen, zu einem großen Teil, gut gemeistert und verstanden wurden. Diesen Teil unseres Rallye-Bogens empfanden sie jedoch teilweise als langweilig. Die SuS gaben auch an, sich bei Fragen und Unverständlichkeiten hin und wieder an Passanten gewandt zu haben. Viele von ihnen waren jedoch enttäuscht darüber, dass die meisten Mitarbeiter des Zoos und Besucher nur über geringe Englisch Kenntnisse verfügten und ihnen deshalb kaum weiterhelfen konnten. Positiv stimmte sie hingegen die Erkenntnis, dass sie in der Lage waren, den Großteil des Fragebogens zu verstehen. Sie waren überrascht, wie gut ihre Englischkenntnisse waren, besonders im Vergleich zu den erwachsenen Passanten und Mitarbeitern im Zoo. Diese Erkenntnis schien besonders motivierend auf die SuS gewirkt zu haben, da diese Aussage gleich von mehreren Kindern im Abschlussgespräch bestätigt wurde. Aber auch ohne die Hilfe von den Passanten war es allen Gruppen möglich, das Rätsel und die gestellten Aufgaben zu lösen. Die Kinder gaben hierzu an, viele Fragen zunächst nicht komplett verstanden zu haben, sich diese jedoch aus dem Sinnzusammenhang erschließen konnten.
Über den Anteil an offenen Fragen, nämlich die Fragen, die den größten Schreibaufwand verlangten, waren die SuS geteilter Meinung. Während manche Gruppen den Umfang für angemessen hielten und Spaß daran fanden die Fragen zu beantworten, war für andere SuS der Anteil an offenen Fragen zu groß. Einige SuS äußerten ebenfalls, dass sie gerne mehr Zeit gehabt hätten um sich die Tiere anzuschauen.
Ein Punkt der von vielen Kindern angesprochen wurde, war der letzte Hinweis, der in der Kiste gefunden wurde. Hier wurde bemängelt, dass dadurch keine endgültige Lösung des Rätsels um Mr. Green möglich war. Viele hätten sich hier ein eindeutigeres Ende des Tages gewünscht. Insgesamt fanden die SuS allerdings, dass der Zoo eine abwechslungsreiche und ansprechende Kulisse für einen solchen Projekttag bot. Sie teilten uns auch mit, dass es schon fast langweilig wäre, dass sich die Geschichte nun nur weiter im Buch abspielen würde.
Positives Feedback erhielten wir ebenfalls bezüglich unseres Briefes und der Whatsapp-Nachricht. Diese waren für die SuS verständlich und hatten sie gut auf den Tag eingestimmt. Hier wurden wir allerdings zu größerer Sorgfalt ermahnt, da einer Schülerin sofort auffiel, dass der Brief nicht abgestempelt war.
Auch aus der Sicht von uns StudentInnen soll hier der Projekttag evaluiert werden. Im Vorfeld hatten wir einige Bedenken ob die SuS in der Lage sind, das Rätsel aufgrund der von uns festgelegten Schwierigkeit und dem Zeitlimit, zu lösen. Auch aus diesem Grund hatten wir die Notfallstation eingerichtet. Diese musste von unseren SuS jedoch nicht genutzt werden, sollte aber unserer Meinung nach bei einem außerschulischen Projekttag trotzdem immer vorhanden sein. Das die SuS die Notfallstation nicht benötigten, stimmte uns sehr positiv, da wir somit davon ausgehen konnten, dass sich in den Gruppen wenig Probleme ergaben und die Lösung des Rätsels zu bewältigen war. Auch durch das abschließende Gespräch und die spätere Ansicht der Bögen, konnte dies bestätigt werden. Es ist jedoch festzuhalten, dass einige Schüler teilweise die offenen Fragen auf den Bögen nicht beantwortet haben. Hier wäre unserer Meinung nach mehr Hilfestellung und Motivation durch die StudentInnen nötig gewesen. Positiv ist für uns, dass das finale Rätsel von jeder Gruppe gelöst werden konnte und unser festgelegter zeitlicher Rahmen, zur Erledigung der Fragebögen, perfekt angepasst war. So hatten wir 11.30 Uhr als Zeitpunkt festgelegt und alle Gruppen hatten um 11.20 Uhr das Rätsel gelöst und sich am Spielplatz eingefunden. Die Kritik der SuS, dass diese sich ein besseres Ende des Tages gewünscht hätten, wurde von uns angenommen und akzeptiert.
Sehr zufrieden waren wir mit der Gruppenzusammensetzung und der Zusammenarbeit der Kinder untereinander. Lediglich bei einer Gruppe musste ein Motivationsproblem durch die StudentInnen gelöst werden. Sehr positiv waren wir davon überrascht, dass sich die SuS auch an Passanten wandten und diese um Hilfe baten. Enttäuschend war hier nur ein wenig, dass in einer Großstadt wie Frankfurt, in der viele ausländische Touristen den Zoo besuchen, die Mitarbeiter nur geringe Englischkenntnisse aufwiesen. Zumal der Frankfurter Zoo keine Beschreibungen von Tieren und Gehegen auf Englisch anbietet.
Bei der Auswertung der Bögen fiel uns ebenfalls auf, dass die SuS die Wegbeschreibung gut gemeistert hatten. Generell konnten wir dabei auch feststellen, dass sich bereits einige Kinder auf einem, für ihr Alter, hohem Sprachniveau befinden.
Insgesamt waren wir mit dem nahezu reibungslosen Ablauf des extracurricularen Projekts äußerst zufrieden. Alle von uns angestrebten Kompetenzen wurden durch unser Projekt angesprochen und in geeignetem Rahmen angewandt. Darüber hinaus erhielten wir großen Zuspruch seitens der SuS und empfanden den Tag auch selbst als angenehme und fordernde Aktivität mit einer Schulklasse.
Alisa Freymark, Max Henkes, Carina Jung, Vanessa Legran und Philipp Rieth, Where is Mr. Green?, in: USE: Universität Studieren / Studieren Erforschen, 27.01.2015, URL: http://use.uni-frankfurt.de/pbl/mrgreen/.
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