Seminarablauf und Rahmenbedingungen

An wen richtet sich die Übung?

Teilnehmen können alle interessierten Studierenden. Die Übung ist anrechenbar für das Praxismodul für Hauptfächler und wird im Wintersemester fortgesetzt. Im Bachelor und im modularisierten Magisterstudiengang kann sie auch als Übung in Haupt- und Nebenfach im Standardmodul des Hauptstudiums besucht werden. Die meisten Teilnehmer haben demnach mindestens schon drei Module im Grundstudium absolviert.

 

Wer organisiert die Übung?

Die Übung wird durch eine wissenschaftliche Mitarbeiterin durchgeführt. Sie wird durch eine magistrierte Tutorin unterstützt, die dank der Förderung durch „Starker Start ins Studium“ beschäftigt werden kann. Sie können mit dieser Übung gemeinsam ihre Lehrerfahrung ausbauen und Sammlung und Lehre sowie Studium und Praxis miteinander verbinden. Die Auswahl der Sammlungsstücke erfolgt in Absprache mit der Kuratorin der Sammlung.

Impressionen aus dem Seminar
Bild: © Nadin Burkhardt

Methodisches und didaktisches Vorgehen: Wie ist die Übung aufgebaut?

Die Sitzungen fanden regelmäßig einmal wöchentlich statt. Die ersten beiden Sitzungen dienten der Vorstellung und Einführung ins Thema. Dozierende und Studierende haben anhand zuvor gelesener Texte Aspekte der Sammlungsgeschichte und Sammlungspraxis besprochen. Die Übungsgruppe erarbeitete sich anhand ausgewählter Texte und angeleiteter Diskussion verschiedene wichtige Aspekte wie die verschiedenen Ausstellungskonzepte (Aufstellung, Beleuchtung, Beschriftung ...), Dokumentation archäologischer Funde (Inventarisierung, Photographie, Recherche...) und ästhetische Problematiken (Kunstmarkt und Raubgrabungen, Mumienausstellung u. ä.).

Zu der Übung gehörte auch, daß sich die Studierenden mit den Ansprüchen, Aufgaben und Besonderheiten universitärer Sammlungen vertraut machen. Deshalb haben wir die Sammlung des Instituts der Geschichte der arabisch-islamischen Wissenschaften an der Goethe-Universität besichtigt, um neben den archäologischen eine andere Sammlung kennenzulernen. Der Vorbereitung dienten den Studierenden zur Verfügung gestellte Artikel und Auszüge zur Entstehung und Ausrichtung dieser Sammlung. In der darauffolgenden Sitzung erfolgten eine Nachbesprechung sowie eine Analyse der Besonderheiten und Schwierigkeiten einer solchen Sammlung. Anschließend hat sich die Gruppe in der Abgußsammlung der Klassischen Archäologie die Charakteristika von Abgüssen und die Vor- und Nachteile der Gipse erarbeitet.

Außerdem haben wir gemeinsam die archäologische Sammlung im Wallfenfels’schen Haus in Gießen besichtigt, denn obwohl dies eine Universitätssammlung ist, ist sie in einem Museum untergebracht - mit mehr Platz, größerer Stückzahl und regelmäßigen Öffnungszeiten. Über die Besonderheiten der Sammlung haben die Studierenden in Kurzbeiträgen referiert.

Mehrere Sitzungen standen im Zeichen des archäologischen Objekts. Jeder Teilnehmer bekam ein Einzelstück, ein Original oder ein Abguß zur Bearbeitung. Anhand der Objekte wurden die verschiedenen Dokumentationsformen eines neu in eine Sammlung aufgenommenen Stücks zusammengetragen. Danach begann die Dokumentation und Recherche zu diesen unpublizierten Stücken. Begleitend besprechen wir zur Vorbereitung verschieden Formen von Katalogen und Katalogbeiträgen. Ergebnis waren mehrere neue Katalogbeiträge zu den Stücken.

Die Übung fand im Seminarraum und in der Abgußsammlung der Klassischen Archäologie statt. Zwei Ausflüge in andere Universitätssammlungen führen außer Haus. Für die Recherche und Vor- und Nachbereitung konnten die Studierenden die Fachbibliothek und unseren Semesterapparat benutzen. Parallel standen auf der Onlineplattform OLAT Materialien zur Verfügung: PDFs der Lektüreaufgaben, zugehörige Fragen, die Powerpointpräsentationen der Sitzungen, die Scans der Poster mit gemeinsam erarbeiteten Punkten und Fragen sowie Informationsmaterialien für die Exkursionen.

Die Übung wurde mit Aushängen, in LSF, im Vorlesungsverzeichnis und auf der Homepage der Klassischen Archäologie angekündigt.