Hellmuth Petriconi
...zur Zeit des Nationalsozialismus
Hellmuth Petriconi wechselte 1932 an die Uni Greifswald und lehrte dort bis er 1945 an die Uni Hamburg ging. In Greifswald war er als Ordinarius für das Romanische Institut zuständig. Die Zeit zwischen 1933 und 1945 überstand Petriconi in Greifswald ohne große Zwischenfälle und Konfrontationen mit den Nationalsozialisten, obwohl er sich nicht von ihrer Ideologie hat blenden lassen. Seine Abneigung gegenüber dem Nationalsozialismus und seinen Anhängern artikulierte er unter Bekannten und Freunden deutlich, besonders in den Briefen an seinen Freund Franz Rauhut, selbst Romanist, der zur damaligen Zeit als Privatdozent an der Uni München tätig war.
Bekannt war lediglich, dass im Jahre 1934 gegen Petriconi ein Disziplinarverfahren wegen der Verbreitung liberalistischer Ideen eingeleitet wurde. Dieses verlief aber soweit bekannt im Sande. Petriconi sah darin, wie er Rauhut in einem Brief mitteilte, eine gegen ihn und seine Seminare der Vergangenheit und Gegenwart gerichtete Schikane und Farce (Hausmann 2000: 177-178). Petriconi gehörte keiner nationalsozialistischen Organisation an und motivierte seine Freunde es ihm gleichzutun (Hausmann 2000: 133).
Literatur
Hausmann, Frank-Rutger: „Vom Strudel der Ereignisse verschlungen“. Deutsche Romanistik im „Dritten Reich“. Frankfurt am Main 2000
Fries, Meike: "Uni-Greifswald arbeitet ihre Nazi-Vergangenheit auf". in: Die Zeit (online) vom 22.12.2011. Eingesehen am 20.03.2014
Hauptgebäude der Uni-Greifswald während der NS-Zeit; Bild: Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald