Session 3: Netzwerke

10.00-12.15 Uhr | Casino 1.811

Videoaufzeichnung der kompletten Session 3: »ansehen

10.00
Wissenschaft als soziales Netzwerk

Sven Köppel (Informatik)
Wissenschaft als soziales Netzwerk
In: Prof. Dr. Detlef Krömker, Technologie sozialer Netzwerke / Aktuelle Themen der angewandten Informatik, Informatik, WiSe 2013/14.

Facebook und Twitter, so stellen wir uns soziale Netzwerke vor. Aber die gibt’s auch in der analogen Welt: Wenn Wissenschaftler etwa Papers schreiben, dann bilden sie ebenso ein soziales Netzwerk.

Wie funktioniert dies, und was ändert unsere (studentische?) „Facebook-zentrierte“ Denkweise an dem klassischen Verständnis von Wissenschaftskommunikation? Gibt es Alternativen zur Bestimmung von „Wissenschaftsgüte“, wie dem häufig genannten „Impact Factor“? In diesem spannenden Schnittgebiet zwischen empirischen Sozialwissenschaften und Informatik verstehen wir, wie sich die Forschung im Zeitalter des Internets verändert. Die (digitale) Revolution der Wissenschaft – OpenAccess – wird verständlicher.

Entstanden ist im Rahmen dieser Arbeit auch eine „alternative“ Publikationsdatenbank, die das Forschungsmiteinander am Beispiel der Physik in Frankfurt visualisiert.

Präsentation zum Vortrag [PDF]

10.20
Nutzung der Universitätsbibliothek an der Goethe-Universität

Thuy Linh Pham, Theresa Simon (Mathematik)
Nutzung der Universitätsbibliothek an der Goethe-Universität
In: Prof. Dr. Rose Vogel, Julia Zerlik, Mathematiklernen erforschen, Didaktik der Mathematik , WiSe 2013/14.

Im Zentrum des Vortrags steht eine im WS 2013/14 durchgeführte Beobachtungsstudie zur Nutzung der Universitätsbibliothek bzw. einzelner Bereichsbibliotheken im Vergleich.

Die Beobachtungen wurden im Zeitraum 18. 11. 2013 bis 20. 12. 2013 in den Bibliotheken „Sozialwissenschaft und Psychologie“ (BSP), „Recht und Wirtschaft“ (BRUW) und der Universitätsbibliothek (UB) zu ausgewählten Zeiten (an Werktagen im Zeitraum von 10-20 Uhr und an Samstagen von 10-12 Uhr) durchgeführt.

Die Anzahl der Bibliotheksnutzenden wurde nach Geschlecht getrennt dokumentiert. Ausgehend von den so erhobenen Nutzer- und Nutzerinnenzahlen wurde auf einen größeren Zeitraum hochgerechnet. Die Beobachtungsdaten wurden dazu genutzt, drei Fragen nachzugehen:

  1. Welche der untersuchten Bereichsbibliotheken wird am häufigsten genutzt?
  2. In welchen Zeiträumen werden die einzelnen Bibliotheken am häufigsten genutzt?
  3. Wie ist die Verteilung der Geschlechter unter den Bibliotheksnutzenden? Letztere Frage sollte zeigen, ob sich die Geschlechterverteilung unter den Bibliotheksnutzenden genauso verhält wie unter den Studierenden in den jeweiligen Fachbereichen der Universität. Einzelne Ergebnisse aus der Beobachtungsstudie sowie das Vorgehen der Hochrechnung werden im Vortrag vorgestellt.

10.40
Mathematische Lösungsstrategien von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Vergleich

Carolin Janina Ronner (Mathematik)
Mathematische Lösungsstrategien von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Vergleich
In: Prof. Dr. Rose Vogel, Julia Zerlik, Mathematiklernen erforschen, Didaktik der Mathematik , WiSe 2013/14.

Im Zentrum des Vortrags stehen Lösungsstrategien von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern beim Bearbeiten mathematischer Aufgaben. Lösen Kinder, Jugendliche und Erwachsene arithmetische, geometrische und kombinatorische Aufgaben unterschiedlich oder sind die Herangehensweisen ähnlich? Wie schätzen Kinder, Jugendliche und Erwachsene große Anzahlen?

In einer empirischen Studie bearbeiteten 50 Probanden in den Altersstufen 9-15 Jahren, 16-30 Jahren und 31-60 Jahren fünf mathematische Aufgaben aus unterschiedlichen mathematischen Bereichen. Die Bearbeitungszeit wurde festgehalten, der Bearbeitungsprozess videografiert und Feldnotizen erstellt. Die Auswertung des Datenmaterials erfolgte aufgaben- und altersgruppenspezifisch. Das Augenmerk lag hierbei nicht auf der Bewertung der mathematischen Ergebnisse, sondern auf der Untersuchung der Herangehensweisen und des Problemlöseverhaltens.

11.10
Octopus

Mathias Radtke (Informatik)
Octopus
In: Prof. Dr. Volker Lindenstruth, Hochleistungsrechnerarchitektur. Informatik, WiSe 2013/14.

Supercomputer sind vor allem eines: hungrig. Moderne HPC-Systeme (High Performance Computing) brauchen mehrere tausend Kilowatt Strom pro Stunde. Im Gegensatz dazu begnügen sich moderne Mobil-Prozessoren, welche vorwiegend in Mobilgeräten zu finden sind, meist mit einigen wenigen Watt Leistungsaufnahme.

Nach dem Erscheinen des Raspberry Pi und dessen Erfolg, gab es viele interessante Entwicklungen für Mobilprozessoren. Die am weitesten momentan verbreitete Architektur ist der ARM Mikroprozessor. Am Lehrstuhl für Architektur von Hochleistungsrechnern entstand die Idee ein kleines HPC-System zu bauen, welches genau auf dieser Architektur basiert. Dieses System soll in erster Linie die Lehre unterstützen, aber auch dazu dienen ARM als Basis für künftige HPC-Systeme zu evaluieren.

Octopus ist ein Parallelrechner, bestehend aus neun ARM Entwicklerplatinen (Knoten). Diese besitzen jeweils einen Prozessor mit vier Kernen mit einer Taktrate von 1 GHz, eine potente Grafikkarte und eine Netzwerkkarte. Als Massenspeicher wird eine Festplatte verwendet. Nutzer können Programme über einen Scheduler starten die dann verteilt mit dem üblichen Message Passing Interface kommunizieren. Somit ist Octopus aufgebaut wie ein großes HPC-System und kann ebenfalls in kleinerem Maßstab die gleichen Aufgaben erledigen.

11.30
Ethnographie der letzten Sitzbank

Adrian Brand (Ethnologie)
Ethnographie der letzten Sitzbank
In: Dr. des. Nina Tebati, Praxismodul: Studieren ethnologisch erforschen, Ethnologie, WiSe 2013/14 & SoSe 2014.

Gerade die letzten Reihen in einem Hörsaal neigen dazu, mit fortschreitender Vorlesungszeit unruhig zu werden und sich alternativ zu beschäftigen. Hierfür wurden die Gründe erforscht und einzelne Fälle dokumentiert, da das Phänomen nach den aktuellen Erkenntnissen omnipräsent zu sein scheint. Konkret sollen „kulturstiftende“ Elemente in Vorlesungen gefunden werden, die sich abseits des Dozenten als Kulturstifters bewegen. Beispiele hierfür sind primär mobile Geräte, wie Tablet oder Smartphone, die die Studierenden kurzfristig ablenken können. Zudem ist die Interaktion der Studenten untereinander von Interesse, denn auch hier kann man neben dem aktuellen Unterrichtsinhalt alternative Gesprächsthemen in der Vorlesung diskutieren.

11.50
Studieren in der „Fremde“

Julia Scheib (Ethnologie)
Studieren in der „Fremde“ - Eine Analyse der individuellen Erwartungen afrikanischer Studenten am Campus der Universität Frankfurt und ein Abgleich mit der erlebten Realität
In: Dr. des. Nina Tebati, Praxismodul: Studieren ethnologisch erforschen, Ethnologie, WiSe 2013/14 & SoSe 2014.

Was ist Ethnologie und mit was beschäftigt sich das Fach überhaupt? Der Beitrag stellt sowohl das Studienfach als auch einige Methoden der Ethnologie vor und präsentiert den Forschungsprozess. Gegenstand des Forschungsprojekts ist eine Analyse der erlebten Realität afrikanischer Studenten, die ein Studium an der Universität beginnen oder im Rahmen eines Austauschprogramms, z.B. über das ZIAF, als Nachwuchswissenschaftler an die Universität kommen. Durch den damit verbundenen perspektivischen Wechsel wird der uns vertraute Campus zu etwas „Fremden“ und ermöglicht es, die Goethe Universität als Feld für eine „klassische“ Forschung der Ethnologie auszuwählen und ihre Theorien und Methoden sozusagen „vor der Haustür“ anzuwenden.

Im Mittelpunkt des Projekts stehen Interaktionsprozesse mit dem Fremden, wobei aus der Akteursperspektive heraus der Prozess des Ankommens afrikanischer Studenten in Frankfurt analysiert wird. Fokussiert werden die Konfrontation mit dem Fremden, das Phänomen des Kulturschocks und die Konstruktion individueller Strategien, diesen zu bewältigen. Hierbei werden eigene Vorbereitungsmaßnahmen sowie situative Interaktions- und Kommunikationsprozesse und Angebote der Goethe Universität Frankfurt näher betrachtet.

Das Forschungsinteressere zielt darauf herauszufinden, welche auf den Aufenthalt vorbereitenden Maßnahmen und welche Angebote vor Ort von den jeweiligen Studenten als wichtig erachtet werden, um mit diesen pluralen Erfahrungen umgehen zu können. Die Forschungen sollen das Studieren an der Goethe Universität aus einer uns fremden Perspektive darstellen und damit einen alternativen Blick ermöglichen.