Die Frankfurter Soziologie in der Weimarer Republik (1919-1933)

Informationen zur Veranstaltung

Leitung:
Prof. Dr. Klaus Lichtblau
Veranstaltungsart: Seminar
Semester: WiSe 2012/13
Fachbereich / Institut: Gesellschaftswissenschaften (FB03), Institut für Soziologie, Soziologie mit dem Schwerpunkt Geschichte und Systematik sozialwissenschaftlicher Theoriebildung
Studentische Beiträge: Brüche und Kontinuitäten in der Ausrichtung des IFS | Elias: Theorie der Menschenwissenschaften

Worum geht es?

Die sogenannte ‚Stiftungsuniversität’ Frankfurt hat erst zur Zeit ihrer zunehmenden Verstaatlichung seit 1923 eine intellektuelle Kontur gewonnen, die sie vom Niveau einer reinen Provinzposse befreit hat. Führende preußische Wissenschaftspolitiker wie Carl Heinrich Becker und der Kurator der Frankfurter Universität Kurt Riezler sowie kongeniale Stifter wie Karl Kotzenberg und die Familie Weil haben dabei die Weichen gestellt, daß die Frankfurter Universität Ende der 1920er und Anfang der 1930 Jahre im deutschsprachigen Raum eine führende Rolle innerhalb des ‚universe of discourse’ gespielt hatte.

In diesem Seminar werden die wichtigsten Protagonisten dieser rühmlichen Entwicklung der Frankfurter Universität wie Franz Oppenheimer, Max Horkheimer und Karl Mannheim sowie ihr entsprechender intellektueller Anhang vorgestellt und ausführlich erörtert.

Themen

In der Lehrveranstaltung wurden folgende Themenschwerpunkte und Personen behandelt:

  • Frankfurter Soziologiegeschichte im Überblick
  • Franz Oppenheimer
  • Gottfried Salomon
  • Siegfried Kracauer
  • Max Horkheimer
  • Karl Mannheim
  • Der Kreis um Karl Mannheim
  • Norbert Elias
  • Hans Gerth
  • Nina Rubinstein

Empfohlene Literatur

  • Jürgen Habermas, Soziologie in der Weimarer Republik, in: Helmut Coing u.a., Wissenschaftsgeschichte seit 1900. 75 Jahre Universität Frankfurt, Frankfurt am Main 1992, S. 29-53.
  • Felicia Herrschaft / Klaus Lichtblau (Hrsg.), Soziologie in Frankfurt. Eine Zwischenbilanz, Wiesbaden 2010.
  • Notker Hammerstein, Die Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main. Von der Stiftungsuniversität zur staatlichen Hochschule, Band I: 1914-1950, Neuwied /Frankfurt 1989.
  • Paul Kluke, Die Stiftungsuniversität Frankfurt am Main 1914-1932, Frankfurt am Main 1972.
  • Bertram Schefold (Hrsg.), Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler in Frankfurt am Main, 2., erweiterte Auflage Marburg 2004.

Studentische Beiträge

Student bei der Hausarbeit

Brüche und Kontinuitäten in der Ausrichtung des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt zwischen 1923 und 1933
von Markus Niedobitek

Am 22. Juni 2014 wird das Institut für Sozialforschung (IFS) in Frankfurt sein 90-jähriges Jubiläum feiern. Das Institut, dessen Gebäude heute an der Senckenberganlage gelegen ist, ist seit seiner Gründung, damals noch in der Viktoriaallee, zu großer Berühmtheit gelangt und mit dem Namen der Universität Frankfurt untrennbar verbunden. [Beitrag lesen]

Student bei der Hausarbeit

Norbert Elias: Eine Theorie der Menschenwissenschaften
von Benjamin Gerock

Norbert Elias zählt zu den herausragenden Klassikern der Soziologie. Sein Hauptwerk „Über den Prozeß der Zivilisation“ gehört zu den meist rezipierten soziologischen Schriften überhaupt. Doch heute ist den wenigsten bekannt, dass die beiden Bände des 1933 aus Frankfurt geflohenen Soziologen beinahe unbeachtet geblieben wären. [Beitrag lesen]