Lehrkonzept

Im Seminar hatten die Studierenden Gelegenheit, den Forschungsprozess kennenzulernen und ihn in seinen aufeinander aufbauenden Schritten zu erproben: Zunächst hat sich die Gruppe anhand von Grundlagenliteratur und neuesten Forschungen in das Thema inhaltlich eingearbeitet und Ausgangsfragen entwickelt. Bei einem Besuch im Universitätsarchiv haben die Studierenden sich über Aufbau und Funktionsweise eines Archivs informiert. Sie haben selbständig recherchiert, in welchen anderen Archiven Quellen zu Hallstein liegen Die Findmittel des Bundesarchivs in Koblenz, wo der größte Teil von Hallsteins Nachlass liegt, haben die Studierenden über dessen Homepage kennengelernt. Sie haben im Findbuch Akten für ihre Themen identifiziert und anhand von Microfiche-Kopien aus den Quellen gearbeitet.

Ausgehend von eigenen Interessen und Fragestellungen haben die Studierenden begleitet durch Peer-Feedback und Dozentenfeedback eigene Forschungsprojekte und für die Hausar-beit durchgeführt. Diese Projekte konnten sich auf die Person Walter Hallsteins beziehen, es konnten  aber auch von seiner Person unabhängige Projekte zur Universitätsgeschichte entwickelt werden. Anstelle von Referaten waren im Seminar zwei Schreibaufgaben zu leisten: ein Forschungsbericht und ein Exposé. Die Schreibaufgaben waren auf das engere Thema bzw. auf die Forschungsfrage zugeschnitten und bereiteten damit auf die Hausarbeit vor. Auf beide Texte erhielten die Studierenden ein schriftliches und mündliches Feedback einer Tutorin. Für die tutorielle Unterstützung der Studierenden konnten Mittel aus dem Förderfonds Lehre der Goethe-Universität eingeworben werden. Der zur Hausarbeit führende Arbeitsprozess war mit diesem Aufbau des Seminars zu großen Teilen in das Semester integriert.

Der Forschungsprozess endete nicht mit dem Schreiben der Hausarbeit und dem bewertenden Feedback der Dozentin. Im folgenden Wintersemester 2017/18 haben einige Studierende im Rahmen einer Übung ihre Hausarbeiten für die Publikation weiterentwickelt. Durch gegenseitiges Feedback wurden zunächst Struktur und Aufbau der Hausarbeiten überarbeitet. Grammatik und Stil wurden im Anschluss systematisch erörtert, überarbeitungsbedürftige Textstellen identifiziert und gemeinsam Alternativen für einzelne Textstellen erarbeitet.