‚Vom Objekt zur Kulturgeschichte’

Das Ausstellungskonzept und die ausgewählten Objekte

In der geplanten Jubiläumsausstellung werden alle archäologischen Sammlungen in einem ge­mein­samen Ausstellungsbereich exem­plarisch mit einigen Ausstellungs­stücken vertreten sein. Drei konzeptionelle ‚Linien‘ werden sich bündeln und verzweigen:

1. Hauptthema: Archäologische Forschung

Anhand fachspezifischer Fall­beispiele möchten wir zeigen, auf welchen Wegen sich kulturelle Erkenntnisse aus Objekten oder aus materiellen Befunden gewinnen lassen. Um dies an Beispielen der Klassischen Archäologie zu erläutern: Wie verwenden wir Abgüsse in Forschung und Lehre? Welchen Vorteil bietet das Nebeneinanderstellen mehrerer römischer Kopien desselben griechischen Originals? Welche Erkenntnis über antike Gesellschaftsformen können wir aus der Bilderwelt der beiden weißgrundigen Lekyten gewinnen? Inwiefern kann ein solches Gefäß über den Totenkult Auskunft geben?

 

2. Ausstellungsanlaß: Universitätsjubiläum 2014

Außerdem nehmen wir Bezug zum Ausstellungsanlaß, dem Uni-Jubiläum, in dem wir auf die mit der Stadt- und Universitätsgeschichte verknüpfte Fachgeschichte, auf Forscherpersönlichkeiten des jeweiligen Lehrstuhls in Frankfurt und auf die Spezial­forschungen unserer Fächer eingehen. Für die Klassische Archäologie liegt hier der Focus auf Hans Schrader, der das Fach Klassische Archäologie an der Goethe-Universität begründet hat und mit dem Ankauf der beiden für die Ausstellung ausgewählten Lekythen den Aufbau der Originalsammlung begann. 

 

3. Räumliches Konzept: Objekt-Dialoge

Mit der Konstellation von Objekt-Dialogen möchten wir ein räumliches Konzept für die diskursive Bewegung des Besuchers im Raum erstellen. So können durch die Gegenüberstellung der Objekte aus verschiedenen Abteilungen thematische Korres­pondenzen sichtbar werden. So läßt sich beispielsweise der Abguß einer Statue der griechischen Göttin Demeter, die unter anderem für das Wachstum und die fruchtbare Erde zuständig war, mit dem Schwefelabguß einer metapontinischen Münze mit der Darstellung einer Getreideähre und mit mesopotamischen Getreidetöpfen und neolithischen Mahlsteinen sowie den verkohlten Samenkörnern aus der römischen Wetterau zusammenstellen.

verschiedene Objekte der Ausstellung
verschiedene Objekte der Ausstellung
verschiedene Objekte der Ausstellung
verschiedene Objekte der Ausstellung
Objekte (Fotos: Nadin Burkhardt)
verschiedene Objekte
verschiedene Objekte (Foto: Nadin Burkhardt)