Die Goethe-Universität zieht um – Eine Analyse der Reaktionen der „Betroffenen“

von Julia Wirth

Am 25. Juni 1996 begann für das I.G. Farben-Haus [Anm. 1] ein neues Kapitel in seiner wechselvollen Geschichte. Als nach fast 50 Jahren 1994 die amerikanischen Streitkräfte ihren Auszug aus dem Gebäude bekannt gaben, entbrannte eine heftige Diskussion über die angemessene Weiternutzung des ehemals ersten Hochhauses Frankfurts. Während sowohl für die Europäische Zentralbank als auch für das Frankfurter Polizeipräsidium das nationalsozialistische Erbe des Gebäudes ein unüberwindbares Problem darstellte, fand der Vorschlag des Universitätspräsidenten Werner Meißners, das Gebäude für die Buchwissenschaften der Goethe-Universität und somit als Ort der Aufarbeitung zu nutzen, bei Stadt und Land Unterstützung. Bereits zum Sommersemester 2001 konnten somit die ersten 8.000 Studierenden und 500 Bedienstete der Geisteswissenschaften ihr Studium und ihre Arbeit am neu entstandenen „Campus Westend“ aufnehmen. [Anm. 2]

Die Universität zog also um – ein Umzug, der bis zum Zeitpunkt dieser Arbeit nicht abgeschlossen ist und der mit jedem neuen Bauabschnitt heftige Reaktionen in der Studierendenschaft, aber auch in den Kollegien der Universität hervorruft. [Anm. 3] Wie sahen diese Reaktionen allerdings aus, als dieser Umzug 1996 beschlossen wurde? Und wie reagierten die verschiedenen Universitätsangehörigen, als er 2001 tatsächlich in seine erste Phase ging?

Da zu dieser Fragestellung bisher keine grundlegende Sekundärliteratur vorliegt, werden im Rahmen dieser Arbeit der UniReport als offizielle Printpublikation der Goethe-Universität, von den ehemaligen Universitätsprofessoren Steinbrück und Meißner herausgegebene oder verfasste Schriften, studentische Publikationen wie die Student_innen Zeitschrift diskus und die AStA-Zeitung [Anm. 4] sowie ergänzend die Frankfurter Allgemeine Zeitung gesichtet. Dies kann aufgrund des Umfanges der vorliegenden Arbeit nur in Ausschnitten und nicht systematisch geschehen, gibt allerdings bereits einen Einblick in verschiedene Problematiken, die mit dem ursprünglichen Umzug zwischen 1996 und 2001 verbunden waren. Hierzu werden zunächst die Ansichten der Universitätsleitung beschrieben. Als zweiter Schritt soll auf die Kontroverse um die Namensgebung des I.G. Farben-Hauses eingegangen werden. Des Weiteren werden einige Reaktionen aus dem weiteren Umfeld der Universität und der Studierendenschaft geschildert. Aus dem Corpus der gesichteten Quellen stellt sich dabei immer wieder die Frage nach dem Umgang mit dem historischen Erbe des Gebäudes, die sich in besonderem Maße durch alle genannten Teile ziehen wird.

Reaktionen der Universitätsleitung

1994 wurde der Wirtschaftswissenschaftler Werner Meißner zum Präsidenten der Frankfurter Universität gewählt und nutzte bereits seinen ersten Ministeriumsbesuch dazu, sein „Antrittsgeschenk“ [Anm. 5] einzufordern: die Unterstützung des Landes in seinem Projekt, das Gelände der ehemaligen I.G. Farben für die Universität zu gewinnen. In seinem 2013 erschienen autobiographischen und wie er selbst schreibt „hemmungslos subjektiv[en]“ Buch [Anm. 6] „Goethe zieht um“, berichtet der damalige Präsident von diesem wichtigsten Ziel seiner Präsidentschaft, einer „historische[n] Chance“ [Anm. 7] , die er in Verbindung mit einem „Frankfurter Aufbruch“ [Anm. 8] sah. [Anm. 9]

Laut Meißner sei „etwas Hervorragendes, Schönes […] entstanden: Ein innerstädtischer Campus, der in Europa seinesgleichen sucht. Die Universität hat ein Gesicht bekommen. Sie ist attraktiver geworden für Forschung und Lehre. Und die Frankfurter sind wieder stolz auf ihre Universität.“ [Anm. 10] Auf seine alleinigen Bemühungen hin hätten die Buchwissenschaften endlich größeren Raum zur Etablierung als auf dem bisherigen Campus in Bockenheim erhalten. [Anm. 11]

Informationen zur Veranstaltung

Blick auf das IG-Hochhaus

Dozent: Dr. des. Markus Häfner
Veranstaltungsart: Übung
Semester: SoSe 2014
Fachbereich / Institut: Philosophie und Geschichtswissenschaften (FB 08), Historisches Seminar

Forschung und Lehre würden sich zukünftig auf wenige angemessene Standorte beschränken, die Raumnot werde beseitigt und mit dem entstehenden innerstädtischen Campus würden auch die Bürger der Stadt Frankfurt wieder in das Gelände der Universität eingebunden. [Anm. 12] Auf diese Weise bekäme die Universität ein „Gesicht“, das nicht nur auf dem Personalmarkt, sondern auch im Kampf um Fördermittel, Exzellenzinitiativen und Rangmittel eine wichtige Rolle spielen würde. [Anm. 13]

Ähnliche Aspekte wurden auch von Meißners Nachfolger Prof. Rudolf Steinberg in den Mittelpunkt der Argumentation für den Campus Westend gestellt. In seiner Rede zur Eröffnung des Campus 2001 betonte er die Wiederbelebung der Verbindung zwischen Stadt und Universität sowie die angestrebte „Internationalität und Weltoffenheit“ [Anm. 14] und adressierte damit die zahlreichen Ehrengäste aus der Politik, die erst zum Gelingen des Vorhabens beitrugen und die sicherlich auch als zukünftige Förderer gehalten werden sollten. Hierbei betonte Steinberg insbesondere die Einordnung des Umzugs in die Standorterneuerung der Universität unter dem Arbeitstitel „Wir bauen die modernste Universität Europas“ und die damit verbundenen Zukunftsperspektiven auch für die Metropolregion Rhein/Main. [Anm. 15]

An keinem Punkt der Rede adressierte er jedoch die eigentlich vom Umzug Betroffenen und erhob den Anspruch, mit seiner Begeisterung für das Umzugsprojekt für die gesamte Universität zu sprechen, indem er beispielsweise sagte: „Auch wenn die Bedeutung dieser Entscheidung [des Umzugs] für die Zukunft der Goethe-Universität erst zukünftige Generationen voll werden würdigen können, ist Ihnen allen der Dank und die Anerkennung der Goethe-Universität gewiss.“ [Anm. 16]

Ein weiteres wiederkehrendes Motiv von Seiten der Universitätsleitung war das Betonen der „architektonischen[n] Meisterschaft“ [Anm. 17] und idyllischen Schönheit des Campus. Nur gelegentlich wurden zwischen 1996 und 2001 Probleme bei den Renovierungsarbeiten zugegeben. [Anm. 18]

Größtenteils verbreiteten beide betroffenen Universitätspräsidenten mindestens für die Öffentlichkeit das Bild vom „schönste[n] Campus aller deutschen Universitäten“ [Anm. 19], der durch seine Architektur und die Parkanlagen – kurz gesagt seine „Schönheit“ – die Freude und Motivation an Forschung und Lehre beflügeln werde [Anm. 20]. Es wurde immer wieder das Bild des beneidenswerten, durch den Campus schlendernden Studenten erzeugt, der mit einem Kaffee in der Rotunde eine Pause verbringt oder von der Terrasse des Casinos den Blick über das Wasserbecken schweifen lässt. [Anm. 21] Besonders in den von Steinberg und Meißner herausgegebenen Publikationen zum I.G. Farben-Haus [Anm. 22] wird hier immer wieder der Vergleich mit angelsächsischen Campus-Universitäten gezogen, an denen Studieren, Forschen, Arbeiten und Wohnen inmitten einer anregenden Umgebung zusammenfallen und so interdisziplinäres Arbeiten fördern sollen. [Anm. 23]

Ein Thema, das im Kontext der unmittelbaren Universitätsleitung jedoch vergleichsweise wenig thematisiert wurde, war der Umgang mit dem historischen Hintergrund des neu bezogenen Bauwerkes. Obwohl beispielsweise Rudolf Steinberg in seiner Eröffnungsrede zu Beginn betonte, dass hier „[e]in Bauwerk, das wie kaum ein zweites in Deutschland die Brüche der deutschen Geschichte in den letzten 70 Jahren widerspiegelt“ [Anm. 24] bezogen werde, legten beide Präsidenten den Fokus ihrer Aussagen weniger auf die Vergangenheit als vielmehr auf die Zukunft des Gebäudes. Neben Politikern wurden insbesondere die „amerikanischen Freunde“ der Universität adressiert [Anm. 25] , während nur kurz auf die „historische Last“ des Gebäudes hingewiesen wurde und keiner der Überlebenden von Auschwitz-Monowitz zu Wort kommen durfte. [Anm. 26] Obwohl sich sowohl Meißner als auch Steinberg durchaus der Bedeutung des Gebäudes bewusst waren, war ihr Fokus auf zukunftsorientierten Themen offensichtlich [Anm. 27] und Werner Meißner betonte gar: „Es wäre leicht gewesen, sich aus Gründen der political correctness auf diese Periode zu beschränken. Aber es wäre nicht richtig gewesen.“ [Anm. 28] Auch er erwähnt in seinem gesamten Buch lediglich in einem Kapitel die historische Problematik des Gebäudes. [Anm. 29]

Nicht die gesamte Leitungsebene der Universität schien dem Umzugsvorhaben jedoch so positiv gegenübergestanden zu haben wie die beiden Präsidenten. Anhand der vorliegenden Quellen ist es ausschließlich auf Basis der Aussagen Meißners möglich, die Meinungen dieser Gruppe zu rekonstruieren. Dieser beschreibt sie – jedoch möglicherweise um seine eigenen Leistungen noch stärker zu betonen – als dem gesamten Vorhaben eher kritisch gegenüberstehend. So berichtet er beispielsweise von Vizepräsidentin Helga Deppe, die offen die historische Belastung des Gebäudes ansprach und vom Vizepräsident Christian Winter, aber auch dem Kanzler Wolfgang Busch, die offenbar keine rechte Begeisterung für den Plan Meißners zeigen wollten. Partner für sein Vorhaben mussten somit außerhalb der Universität gefunden werden. [Anm. 30]

Im Konvent der Universität wurden, Meißner zufolge, noch lange Zweifel ausgedrückt, die weit über die Geschichte des Gebäudes hinausgingen und als solche von Meißner in einem fast lächerlichen Ton geschildert werden. Es ging hier um Fragen der möglichen Frauenfeindlichkeit des Gebäudes, den zum Ausdruck gebrachten Herrschaftsanspruch, der nicht zum Anspruch der dort einziehenden Geisteswissenschaften passen wollte, genauso wie um nicht näher erläuterte ökologische Faktoren, aber auch den nun fehlenden Spaziergang in der Leipziger Straße oder das Verbleiben der Orgel in der Aula. [Anm. 31] Schon hier lässt sich ein nicht mehr einheitlich positives Bild des Umzuges in das I.G. Farben-Haus erkennen, wenn dieses auch aus der Außensicht Meißners stark überspitzt dargestellt sein dürfte.

Poelzig-Ensemble oder I.G. Farben-Haus: Die Namenskontroverse

Eng verbunden mit der Frage der historischen Aufarbeitung des nationalsozialistischen Hintergrundes des I.G. Farben-Hauses entwickelte sich bereits in der Zeit unmittelbar nach dem Kauf des Geländes eine Diskussion über die Benennung des Gebäudes, die auf publizistischer Ebene besonders ausführlich ausgetragen wurde. Hierbei waren, wie bereits 1999 im diskus bemerkt wurde, zwei Positionen zu erkennen: Zum einen diejenigen, denen vorgeworfen wurde, durch die „verschleiernde Umbenennung in Poelzig-Ensemble […] und das Anbringen einer Gedenktafel“ die Vergangenheit als ‚bewältigt‘ zu propagieren und denjenigen, die das Gebäude selbst als protofaschistisch darstellten und in ihm eine bereits antizipierte Nazi-Architektur zu sehen glaubten, die von Herrschaft und Macht spräche. [Anm. 32] Die von Werner Meißner initiierte Umbenennung in „Poelzig-Ensemble“ in Zusammenhang mit der oben beschriebenen Fokussierung des Präsidenten auf die Zukunft statt die Vergangenheit des Gebäudes, wurde immer mehr als Versuch der „Reinwaschung nationalsozialistische[r] Bezüge[…]“ interpretiert. [Anm. 33]

Noch AStA-Präsident Wulfila Walter nahm in seiner Rede zur Campus-Eröffnung Bezug auf diese Diskussion und sprach sich im Namen des AStA für den ursprünglichen Namen des Gebäudes aus, der seiner Meinung nach besser als alle Tafeln und Ausstellungen eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Gebäudes bedingen würde. [Anm. 34] Als jedoch auch nach einer vom Studenten beantragten Konventsabstimmung, die zugunsten der Bezeichnung „I.G. Farben-Haus“ ausfiel [Anm. 35], kein einheitlicher Sprachgebrauch durchgesetzt wurde, warf beispielsweise Mario Como, Geschäftsführer des Fachschaftsrats des Fachbereichs 08, Steinberg gar eine „undemokratische Bezeichnungspolitik“ und ein „verfehltes Imagedenken“ vor, das das Ansehen der Universität über das Andenken der Geschichte stellte. [Anm. 36]

Die Diskussion spielte sich allerdings zumindest im öffentlichen Raum nicht nur zwischen Universitätsleitung und Studierenden ab, sondern brachte auch verschiedene Ansichten unter Universitätsordinarien zum Vorschein. Dies zeigen zum Beispiel die Beiträge des Rechtswissenschaftlers Prof. Manfred Zuleeg und des Chemikers Prof. Martin Trömmel im UniReport. Hier stehen sich die Ansicht, dass mit einer Lehrstätte in einem friedlichen und freien Land kein „besudelter“ Name verbunden sein dürfe und die Entgegnung, dass ganz Deutschland besudelt sei und dass man mit seiner Geschichte offen umgehen müsse, gegenüber. [Anm. 37]

Einen Schritt weiter ging in dieser Diskussion Micha Brumlik, der Leiter des Fritz-Bauer-Instituts, im Rahmen seiner Rede zur Enthüllung der Gedenktafel für die Opfer von Auschwitz-Monowitz. Er schlug vor, die Adresse des Campus zu Ehren eines Überlebenden, der sich lange Jahre für die Entschädigung der Opfer eingesetzt hatte, in „Norbert-Wollheim-Platz 1“ umzubenennen, um so noch viel eindeutiger an diesen Teil der Historie des Gebäudes zu erinnern und somit jeglicher Ambivalenz in Bezug auf die Bedeutung einer solchen Erinnerung vorzubeugen. [Anm. 38]

Zwischen Skepsis und Euphorie: Stimmen aus der Universität

Das bereits angedeutete ambivalente Meinungsbild in Bezug auf die Nutzung des I.G. Farben-Hauses als Universitätsgebäude setzte sich auch auf der Ebene der an der Universität Beschäftigten fort. Auch wenn hier nur die meist stark polemischen Aussagen weniger als Indizien für die Ansichten größerer Gruppen vorgestellt werden können, kommt doch ein vielseitiges Bild zustande. Auf der einen Seite stehen auch hier diejenigen, die für Lage und Gebäude selbst schwärmen, [Anm. 39] für ein „Kunstwerk“, das viel zu lange von der Öffentlichkeit abgeschottet war und das nun endlich einen neuen Geist der Inspiration in die Universität, aber auch die Stadt bringen würde. [Anm. 40] Der neue Campus wurde somit als Chance für die stärkere Identifikation der Frankfurter Studenten mit ihrer Universität und als Mittel gegen den Ruf einer „Pendler-Uni“ gesehen. [Anm. 41]

Auf der anderen Seite werden auf dieser Ebene immer wieder Bedenken laut, die die historische Belastung des Gebäudes betrafen und die somit erneut zeigten, wie stark sich diese Frage durch die Reaktionen der Betroffenen zog. Micha Brumlik zitierte in seiner Rede zur Enthüllung der Monowitz-Gedenktafel Walter Benjamin indem er feststellte: „Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein“ [Anm. 42] und auch andere verwiesen auf den von dem Gebäude ausgehenden Geist einer Wirtschafts- und Kommandozentrale, der eher zu einer altmodischen Ordinarienuniversität als zu einem modernen Lehr- und Forschungsinstitut und insbesondere den dort untergebrachten Buchwissenschaften passen würde. [Anm. 43]

In dieser Hinsicht beklagte auch Dr. Stefan Gandler, ordentlicher Universitätsprofessor für Soziologie und Philosophie, im UniReport den Ausschluss der inneruniversitären Öffentlichkeit beim Festakt zur Eröffnung des Campus Westend. Entgegen des Prinzips der Freiheit von Forschung und Lehre komme hier ein revisionistisches Geschichtsbildes zum Ausdruck, getreu dem von ihm formulierten Motto: „Es ist gut, mit Tätern Verständnis zu haben und Opfern noch heute das Wort zu verbieten.“ [Anm. 44] Auch wenn der zuletzt genannte Artikel eine sehr klare ideologische Aussage beinhaltet, so ist er doch Ausdruck von in unterschiedlicher Stärke immer wieder geäußerten Bedenken über die Politik der Universitätsleitung.

Die angesprochenen Probleme gingen über diese Ebene jedoch klar hinaus und in einigen Artikeln wurden auch universitätspolitische und verwaltungstechnische Probleme im Bezug auf den Umzug angesprochen. [Anm. 45] So beklagte zum Beispiel der Personalrat in Bezug auf die neue Bibliotheksorganisation, dass auf der einen Seite die Fachbereiche nicht klar genug Forderungen stellen würden und auf der anderen Seite die Verwaltung in vielerlei Hinsicht vollkommen eigenmächtig und auf externe Zielsetzungen ausgerichtet Entscheidungen treffe. Hier wurde also das Gesamtkonzept des Umzugs bemängelt, das nicht genug auf die Interessen der Nutzer ausgerichtet sei. [Anm. 46]

Eng damit verbunden legte auch der Kunsthistoriker Prof. Klaus Herding im UniReport dar, dass auch die Studierenden ihre eigenen Interessen an dafür geschaffenen studentischen Treffpunkten ausleben können sollten, die wiederum dazu beitragen könnten, den wallartigen Repräsentationscharakter des Gebäudes abzuschwächen und die Akzeptanz bei Nutzern und Stadt zu erhöhen. [Anm. 47] Hier wurde bereits deutlich, dass nicht alle vom Umzug Betroffenen die Verbindung zur Stadt und die motivierende Atmosphäre für Studierende und Arbeitende durch das bloße Vorhandensein des Gebäudes und Parks hergestellt sehen.

Studentische Stimmen zu Paternostern und „Nazi-Protz“

Ein ähnliches Bild lässt sich auch bei den Studierenden herausfiltern, bei dem jedoch ebenfalls auf einige methodische Probleme hingewiesen werden muss. Noch stärker als im Falle der Lehrenden weisen die Publikationen insbesondere des diskus und der AStA-Zeitung zu großen Teilen eine linksorientierte Tendenz auf. Von der Masse der Studierenden und ihren Ansichten zum Campus Westend ist dagegen wenig zu erfahren. Trotz dieser Einschränkung lassen sich zumindest die Ansichten bestimmter Gruppierungen andeuten, die allerdings folglich nicht auf die gesamte Studierendenschaft übertragbar sind.

Insbesondere an den Veröffentlichungen aus studentischem Milieu wird allerdings der Unterschied in Bezug auf die Behandlung des historischen Hintergrundes des Gebäudes zwischen Universitätspräsidenten und Nutzern besonders eklatant sichtbar. Insbesondere da der Großteil der untersuchten Quellen linke Ansichten vertritt, ist hier fast überall der Aufruf zu einem kritischeren Umgang mit dem I.G. Farben-Haus und seiner Geschichte zu lesen. Auch hierzu sollen einige Beispiele genannt werden. Während der AStA-Vorsitzende Wulfila Walter in seiner Rede zur Eröffnungsfeier des Campus zwar das „Privileg“ der „schönen Räumlichkeiten“ und das „wunderschöne Areal“ des neuen Campus lobte, konzentrierte er sich doch sehr stark auf die historische Problematik und die Tatsache, dass man sich zur Verantwortung, die der Bezug dieses Gebäudes mit sich brächte, bekennen müsse und nur durch immer neue Begegnung mit der Geschichte der Verdrängung entgegenwirken könne. [Anm. 48]

Damit verbunden wurde innerhalb dieses Diskurses auch immer wieder das Fehlen von Sprechern aus den Reihen der Überlebenden von Auschwitz-Monowitz zu den Feierlichkeiten der Eröffnung des Campus Westend beklagt. [Anm. 49] Ein ebenfalls starker Widerspruch zwischen den Aussagen der Studierenden und der Universitätspräsidenten entstand durch das wiederholte Infrage stellen der Versuche von Seiten der Universitätsleitung eine Gedenkkultur zu etablieren. Die Studierenden betonten in diesem Zusammenhang, dass sowohl die Gedenktafel als auch die Dauerausstellung erst auf Druck von Studierenden tatsächlich durchgesetzt worden seien. So habe sich auch eine „Initiative Studierender im IG Farben Gebäude“ gegründet, um das Versprechen ein Treffen der Überlebenden in Frankfurt zu organisieren, einzulösen. [Anm. 50] Diese Initiative schloss sich des Weiteren Micha Brumliks Umbenennungsvorschlag zugunsten Norbert Wollheims an und hatte die Absicht Aufklärungsveranstaltungen zum I.G. Farben-Haus zu organisieren. [Anm. 51]

In den oben genannten Publikationen kommen jedoch auch weiterführende studentische Interessen zum Ausdruck, die sich zunächst wenig von den Zielsetzungen der Universitätsleitung unterscheiden. So vertrat auch Wulfila Walter in oben genannter Rede eine Öffnung der Universität nicht nur für die Welt, sondern auch für die Stadt als „neuer Stadtteil Frankfurts“ und schlug zu diesem Zweck die Einrichtung eines Kulturzentrums auf dem Gelände der Universität vor. [Anm. 52] Diese Öffnung sei auch laut diskus entscheidend dafür, ob die herrschaftliche und hoheitsvolle Wirkung des Gebäudes überwunden werden könne. [Anm. 53]

Hier zeigen sich in nahezu allen gesichteten Materialien negativ konnotierte Bemerkungen zur Wirkung des Gebäudes. Es sei Ausdruck traditioneller repräsentativer Herrschaftsarchitektur, habe einen starken Festungscharakter und sei gekennzeichnet durch einen „protofaschistisch[en]“ „Ansatz des Monströsen“, dem es gelte beispielsweise durch Teildemontagen entgegenzutreten. [Anm. 54] Darüber hinaus wurde in diesem Zusammenhang auch die mehr oder weniger systematische Vernachlässigung des Bockenheimer Campus angeprangert, von der befürchtet wurde, dass sie mit einem Aussterben des Stadtteiles einhergehen würde. [Anm. 55]

In einigen wenigen Beiträgen insbesondere des UniReports und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kamen allerdings auch weniger eindeutig ideologisch gefärbte Stimmen zum Ausdruck, die allerdings oft nicht weniger kritisch auf das neue Universitätsgebäude blickten. Es zeigten sich hier Ärger über die Beschwichtigungen der Universitätsleitung in Bezug auf das „Fiasko“ der tatsächlichen Umsetzung des Umzugs [Anm. 56] genauso wie Besorgnis über die „zentralistische Raumaufteilung“ der Institute, in der Gefahren für die Instandhaltung von Institutsgemeinschaften und die damit verbundene Betreuung neuer Studierender gesehen wurden. [Anm. 57] Das Stimmungsbild des UniReports vom Mai 2001 zeigte jedoch auch viele der heute noch vorherrschenden Ansichten, die durchaus mit den oben beschriebenen Ansichten der Universitätsleitung harmonieren. [Anm. 58] Der Campus sei durch das viele Grün idyllisch, man wäre durch die schöne Umgebung besser motiviert zum Studieren als in Bockenheim, der Campus sei zentral gelegen, Paternoster und neue Bibliotheken seien Anziehungspunkte und man treffe leichter neue Leute, wenn die Fachbereiche nicht mehr so verstreut lägen. Aber selbst in diesem, größtenteils positiven Artikel mischten sich skeptische Stimmen. Die endlosen Gänge hätten etwas Unheimliches und von einem Universitätsgast wird sogar von Gefängnischarakter gesprochen. [Anm. 59] Insgesamt zeigten sich also auch hier gemischte Meinungen.

Fazit

Der Einführungstext der Sonderbeilage des UniReports zur Eröffnung des Campus Westend endet mit der rhetorischen Frage: „Homo academicus, was willst du mehr?” [Anm. 60] Nimmt man die vorliegende Arbeit als Grundlage, so kann geschlussfolgert werden, dass der homo academicus auf dem Campus Westend durchaus mehr will, als lediglich den „schönsten“ und „modernsten Campus Deutschlands bzw. Europas“, um einmal alle Zuschreibungen zusammenzuführen. Auch wenn die hier verwendeten Quellen lediglich einen kleinen Einblick in ein vielseitiges Meinungsbild geben können, so sind doch einige Tendenzen erkennbar. Immer wieder kommen hier Forderungen nach einem kritischen und aufgeklärten Umgang mit der Historie des Bauwerkes zum Tragen, aber auch nach einer stärkeren Öffnung des Campus für die außeruniversitäre Öffentlichkeit – nicht wegen, sondern trotz des I.G. Farben-Hauses. Es geht um die Wahrung der Interessen von Studierenden und Angestellten, um die Freiheit der Forschung und der Meinungsäußerung und um einen Umzug, der auch logistisch funktioniert.

Es wäre sicherlich möglich noch viele andere Themen aufzuwerfen, insbesondere, wenn man sich auf die Reaktionen der Betroffenen auf den tatsächlich praktisch durchgeführten Umzug konzentriert und damit die alltäglicheren, oft nicht publizierten Ansichten betrachten würde. Alle in dieser Arbeit betrachteten Materialien sind insofern problematisch für ein repräsentatives Meinungsbild über den Umzug der Universität in das I.G. Farben-Haus, dass sie im Zuge ihrer Publikation immer ein bestimmtes Publikum ansprechen und einen bestimmten Zweck verfolgen wollen. Mit weiteren Quellen und systematischeren Methoden wäre es sicherlich möglich, ein wesentlich differenzierteres Meinungsbild zu erstellen.

1 An dieser Stelle sei bereits auf die in Zitaten häufig variierende Schreibweise des Namens „I.G. Farben-Haus“ hingewiesen. Die Autorin orientiert sich hier an der aktuell gültigen Form.

2 WEGENER, ERNST: IG-Farben-Haus, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 31 (06.02.1999), S. 73; Campus Westend. Sonderbeilage zur Zeitung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, hg. v. Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 2001, S. 13. Mehr zur Erwerbsgeschichte des I.G. Farben-Hauses in ROST, PETER: Der Neubau der Goethe-Universität. Von Bockenheim auf den Campus Westend und den Campus Riedberg, in: Die neue Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Ihr Neubau und ihre Rückkehr zur Stiftungsuniversität, hg. v. Rudolf Steinberg, Frankfurt am Main 2013, S. 78-86 und WAGNER, KLAUS: Erwerbsgeschichte des Poelzig-Ensembles, in: Der Poelzig-Bau. Vom I.G. Farben-Haus zur Goethe-Universität, hg. v. Werner Meißner, Dieter Rebentisch & Wilfried Wang, Frankfurt am Main 1999, S. 123-129. Informationen zu den (auch zukünftigen) Umbaumaßnahmen der Universität finden sich in TÖLKE, REINHARD: Sanierung und Umbau, Bewahrung und Erneuerung, in: Der Poelzig-Bau. Vom I.G. Farben-Haus zur Goethe-Universität, hg. v. Werner Meißner, Dieter Rebentisch & Wilfried Wang, Frankfurt am Main 1999, S. 130-139.

3 Dies kann z.B. an den seit 2001 mehrfach erschienenen Umzugs-Sonderausgaben des diskus (Studieren nach Auschwitz, H. 1/2013) und der AStA-Zeitschrift (Themenschwerpunkt Umzug, H. 1/2013) gesehen werden, die sich kritisch mit den verschiedenen Bauabschnitten auseinandersetzen.

4 Im Falle der AStA-Zeitung gab es grundlegende Probleme bei der Sichtung des Materials des zu untersuchenden Zeitraumes, weswegen diese Ressource nur ungenügend in Betracht gezogen werden konnte. Selbiges ist für Konvents- und Präsidiumsprotokolle zu konstatieren.

5 MEIßNER, WERNER: Goethe zieht um. Wie die Goethe-Universität ins Westend kam, Frankfurt am Main 2014, S. 20.

6 Ebd., S. 10.

7 Ebd.

8 Ebd., S. 11.

9 Auch wenn dieser Band nur eingeschränkt als historische Quelle dienen kann, da er eine verklärende, aber vor dem Hintergrund der immer wieder aufflammenden Proteste gegen die Nutzung des Gebäudes durch die Universität auch rechtfertigende Ansicht der Ereignisse wiedergibt, kann man an einem solchen Egodokument doch die Haltung des damaligen Präsidenten zum Umzug und seine Zielsetzungen bei diesem Projekt erkennen.

10 Ebd. (wie Anm. 5), S. 10.

11 So zitiert sich Meißner selbst aus einem am 05. Mai 1995 von der Frankfurt Rundschau organisierten Diskussionsforum zur Frage der zukünftigen Nutzung des I.G. Farben-Hauses, siehe MEIßNER, WERNER: Goethe zieht um (wie Anm. 5), S. 41.

12 Kauf des früheren I.G.-Farben-Geländes gesichert, in: UniReport 5 (29.05.1996), S.1f.

13 MEIßNER, WERNER: Goethe zieht um (wie Anm. 5), S. 92f.

14 STEINBERG, RUDOLF: »Aus dem Palast des Geldes, später dem Palast der militärischen Macht sollte der Palast des Geistes werden...«, in: „Dieser Ort ist Geschichte.“ Einweihung des Campus Westend (Themen und Texte, Bd. 2), hg. v. Präsidium der Universität Frankfurt, Frankfurt am Main 2004, S. 25-34, hier S. 30f.

15 Ebd. (wie Anm. 14), S. 29/31f.; „Wir wollen an der Spitze mitmachen.“ Ein Gespräch mit dem Präsidenten der Universität Prof. Dr. Rudolf Steinberg, in: UniReport 6 (08.11.2000), S. 3; STEINBERG, RUDOLF: Ein neues Kapitel, in: UniReport aktuell (25.04.2001), S. 1.

16 STEINBERG, RUDOLF: Palast des Geldes (wie Anm. 14), S. 29.

17 Ebd., S. 32.

18 So z.B. STEINBERG, RUDOLF: Ein neues Kapitel, in: UniReport aktuell (25.04.2001), S.1 Steinberg bemerkt hier in einem Grußwort, dass „wir ihn [den Campus] gleichwohl mit einer gewissen abwartenden Zurückhaltung beziehen, mag an den Umständen des Umzugs und dem nach wie vor über dem Campus schwebenden Hauch von Provisorium liegen.“

19 BARTETZKO, DIETER: Die Reifeprüfung. Engel unter sich: Das geschichtsträchtige IG-Farben-Haus ist Frankfurts neuer Campus geworden, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 98 (27.04.2001), S. 47. Ähnlich auch in Campus Westend (wie Anm. 2), S. 13 und Alles auf Anfang, in: UniReport aktuell (14.02.2001), S. 1.

20 Dies begründet Steinberg in seiner Eröffnungsrede sogar mit der Theorie des „Look and Feel“ der Geographin Ilse Helbrecht, siehe STEINBERG, RUDOLF: Palast des Geldes (wie Anm. 14), S. 33.

21 So z.B. bei STEINBERG, RUDOLF: Palast des Geldes (wie Anm. 14), S. 34 und WEGENER, ERNST: Auch die Wissenschaftler greifen zum Feudel, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 86 (11.04.2001), S. 11, aber auch bei MEIßNER, WERNER: Goethe zieht um (wie Anm. 5), S. 92 f.

22 Die Publikationen Die neue Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Ihr Neubau und ihre Rückkehr zur Stiftungsuniversität, hg. v. Rudolf Steinberg, Frankfurt am Main 2013, sowie Der Poelzig-Bau. Vom I.G. Farben-Haus zur Goethe-Universität, hg. v. Werner Meißner, Dieter Rebentisch & Wilfried Wang, Frankfurt am Main 1999 müssen vor dem Hintergrund ihrer Herausgeberschaft ebenfalls als stark von Steinberg und Meißner beeinflusst gesehen werden.

23 ROST, PETER: Neubau der Goethe-Universität (wie Anm. 2), S. 84; Alles auf Anfang (wie Anm. 19), S. 1; WAGNER, KLAUS: Erwerbsgeschichte (wie Anm. 2), S. 129; WEGENER ERNST: Historischer Park, Mensa, Café und Platz für 8000 Studenten, in: Frankfurt Allgemeine Zeitung 158 (12.07.1999), S. 55.

24 STEINBERG, RUDOLF: Palast des Geldes (wie Anm. 14), S. 27

25 Ebd., S. 27f.

26 Ebd., S. 31f.

27 BAUMGART, CLAUDIA: „Symbol des Zivilisationsbruchs“. Erinnerung an die Opfer des Konzentrationslagers Buna-Monowitz, in: UniReport aktuell (14.11.2001), S. 2.

28 MEIßNER, WERNER: Goethe zieht um (wie Anm. 5), S. 74f.

29 In MEIßNER, WERNER: Goethe zieht um (wie Anm. 5), S. 76-78 zitiert er aus einer eigenen Rede an Überlebende vom Oktober 1998, in der er betont, dass der neue Campus eben aus dem Bewusstsein seiner nationalsozialistischen Belastung heraus ein „intellectual center within a free society“ sein würde, das davon leben würde, dass das Gebäude selbst das Vergessen unmöglich machen würde. Hierbei setzt Meißner allerdings bereits ein starkes Bewusstsein für den Hintergrund des Gebäudes voraus, was als durchaus problematisch angesehen werden kann.

30 MEIßNER, WERNER: Goethe zieht um (wie Anm. 5), S. 33-35, aber auch S. 53, in der der Dekan der Universitätsklinik, Prof. Gebhard von Jagow, die nun zu erwartenden Verzögerungen beim Ausbau des Klinikums beklagt.

31 Ebd., S. 62f., 67f.

32 HEER, HEIKE: True Colours, in: diskus. Frankfurter StudentInnen Zeitschrift 1 (1999), S. 43.

33 Campus History, hg. v. CAMPUSERVICE GmbH. Die Servicegesellschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt/Main o.J., S. 7. Auch Rudolf Steinberg setzte in seiner Amtszeit trotz Konventsbeschluss keinen einheitlichen Gebrauch durch und sorgte eher für Begriffsverwirrung. Hierzu auch die Rede zur Eröffnung des Campus Westend von WALTER, WULFILA: »Diese Universität wird ein neuer Stadtteil Frankfurts werden«, in: „Dieser Ort ist Geschichte.“ Einweihung des Campus Westend (Themen und Texte, Bd. 2), hg. v. Präsidium der Universität Frankfurt, Frankfurt am Main 2004, S. 59-64, hier S. 62.

34 WALTER, WULFILA: Universität wird ein neuer Stadtteil Frankfurts werden (wie Anm. 33), hier S. 62.

35 WEGENER, ERNST: IG-Farben-Haus (wie Anm. 2), S. 73.

36 COMO, MARIO: Studierendenvertreter erinnern an die nationalsozialistische Vergangenheit: „Das IG-Farben-Haus heißt auch so“, in: UniReport 5 (13.06.2001), S. 4.

37 Der gesamte Austausch ist zu lesen in ZULEEG, MANFRED: IG Farben auf immer?, in:UniReport 3 (25.04.2001), S. 4 und TRÖMMEL, MARTIN: Arthur von Weinberg – statt IG Hochhaus?, in: UniReport 5 (13.06.2001), S. 4.

38 BRUMLIK, MICHA: »Es ist niemals ein Denkmal der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein«. Ansprache, in: „Dieser Ort ist Geschichte.“ Einweihung des Campus Westend (Themen und Texte, Bd. 2), hg. v. Präsidium der Universität Frankfurt, Frankfurt am Main 2004, S. 69-75, hier S. 74f.

39 In letzter Minute, in: UniReport 3 (25.04.2001), S. 1.

40 FIEDLER, LEONHARD M. (Professor für Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaften): Pathos, festliche Bewegtheit, Aufbruch, in: UniReport 6 (19.06.1996), S. 8.

41 BREYER, RALF (Pressestelle Universität Frankfurt): Frankfurt im Abstiegskampf?, in: UniReport 4 (16.05.2001), S. 4.

42 BRUMLIK, MICHA: Ansprache (wie Anm. 38), hier S. 72.

43 HOFMANN, KLAUS (IEAS): Bedenken, in: UniReport 6 (19.06.1996), S. 8, aber auch HELMSTAEDTER, HELGA (Bibliothekarin des IEAS): Himmlisches Lob, in: UniReport 7 (10.07.1996), S. 4. Helmstaedter sieht hier im Gebäude immer noch ein „Monument der Hochfinanz, der Machtpolitik und des Militärs“.

44 GANDLER, STEFAN: Geschlossene Eröffnung. Neue Leichtigkeit im universitären Umgang mit dem Nationalsozialismus, in: UniReport 9 (12.12.2001), S. 14.

45 Diese Fragen scheinen jedoch meist nicht medienwirksam genug zu sein, um in den untersuchten Quellen ausführlich behandelt zu werden. In diesem Bereich wären also weitere Nachforschungen insbesondere in Protokollen der Kommissionen zum Umzug selbst und ähnlichem von großer Bedeutung. Im vorliegenden Rahmen können somit lediglich einige Beispiele vorgestellt werden.

46 DER PERSONALRAT: Der Poelzig-Bau ist unser, in: UniReport 2 (05.02.1997), S. 8.

47 Interview mit Kunsthistoriker Prof. Klaus Herding. Burg mit Schwung, in: UniReport 5 (29.05.1996), S. 6.

48 WALTER, WULFILA: Universität wird ein neuer Stadtteil Frankfurts werden (wie Anm. 33), hier S. 61, aber auch INITIATIVE STUDIERENDER IM IG FARBEN GEBÄUDE: Einweihen, Bewältigen, Wohlfühlen. Offizielle Eröffnung des IG Farben-Gebäudes, in: diskus. Franfurter Student_innenzeitschrift 1 (2013), S. 28 (erstmals erschienen im diskus 3/2001).

49 INITIATIVE STUDIERENDER IM IG FARBEN GEBÄUDE: Einweihen, Bewältigen, Wohlfühlen (wie Anm. 48), S. 27. Viele Überlebende seien laut diesem Artikel bewusst von der Veranstaltung fern geblieben, da ihnen das Recht zu reden nicht eingeräumt wurde.

50 Ebd., S. 27f.

51 Ebd., S. 28.

52 WALTER, WULFILA: Universität wird ein neuer Stadtteil Frankfurts werden (wie Anm. 33), hier S. 63.

53 HEER, HEIKE: True Colours (wie Anm. 32), S. 47.

54 Welche Moderne? Das I.G.-Farben-Gebäude und die Universität Frankfurt – Plädoyer für eine Demontage, in: diskus. Franfurter Student_innenzeitschrift 52/1 (2013), S. 30 f. (erstmals erschienen in „!“ Zeitschrift der Demokratischen Linken 01/2002), aber auch in COMO, MARIO: Studierendenvertreter erinnern (wie Anm. 36), S. 4 über den „Nazi-Protz-Bau“, der Angst mache.

55 HEER, HEIKE: True Colours (wie Anm. 32), S. 48.

56 ECKART, KAI: Ein Semester Zeitverschwendung, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 101 (02.05.2001), S. 74.

57 WEGENER, ERNST: Historischer Park (wie Anm. 23), S. 55.

58 Wobei bei diesen Aussagen zu beachten ist, dass der UniReport vom Universitätspräsidenten herausgegeben wird und es somit kaum als Zufall betrachtet werden kann, dass die Stimmen dieses Artikels im Gegensatz zu anderen Organen größtenteils euphorisch klingen.

59 BAUMGART, CLAUDIA: „Einfach gigantisch“. Ein Stimmungsbild nach dem Einzug, in: UniReport 4 (16.05.2001), S. 6.

60 Campus Westend (wie Anm. 2), S. 13.

Julia Wirth, Die Goethe-Universität zieht um – Eine Analyse der Reaktionen der „Betroffenen“, in: USE: Universität Studieren / Studieren Erforschen, 14.10.2014, URL: https://use.uni-frankfurt.de/igf/wirth/.

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