Vom Objekt zur Kulturgeschichte. Wie Archäologen arbeiten - Das Ausstellungskonzept

Lukas Prawetz

„Vom Objekt zur Kulturgeschichte. Wie Archäologen arbeiten.“ So lautet der Titel des gemeinsam mit dem Designbüro Zweizehn entwickelten Ausstellungskonzeptes, auf das sich alle Beteiligten des archäologischen Instituts der Goethe Universität Frankfurt einigen konnten. Wir werfen nun einen kurzen Blick hinter die Kulissen bzw. die Ideen, auf denen dieses Konzept aufbaut.

Zum 10 jährigen Jubiläum des Institutes für Archäologischen Wissenschaften soll die Ausstellung den Besuchern einen kleinen Einblick in die Arbeit der verschiedenen Disziplinen des Institutes gewähren. Dies sind: Archäologie und Kulturgeschichte des Vorderen Orients, Klassische Archäologie, Archäologie und Geschichte der Römischen Provinzen, Archäologie von Münze, Geld und von Wirtschaft in der Antike und zu guter Letzt die Vor- und Frühgeschichte.

Jede dieser Disziplinen soll im Zuge der Ausstellung durch einen quadratischen Pavillon und  durch ausgewählte archäologische Objekte auf einem Podest in der Mitte dieses Pavillons repräsentiert werden. Informationen und Erklärungen zu den Objekten und der Arbeit der Archäologen mit den Objekten (im Einzelfall auch weitere kleine Ausstellungsstücke) werden auf den Innenwänden des jeweiligen Pavillons zu finden sein.

Man mag sich nun vielleicht fragen warum an der Innenseite?  Die Informationswände werden sich auf Kopfhöhe befinden und so schon von außen einen Blick auf die sich auf dem Podest befindlichen Objekte ermöglichen. Dem Besucher soll es so ermöglicht werden,  diese „unbefangen“ zu betrachten und sich eigene Gedanken dazu zu machen. Anschließend kann er sich in den Pavillon begeben und mit den zur Verfügung gestellten Informationen einen erneuten Blick auf das Objekt werfen.

Blick auf die Pavillons zwischen den Abgüßen verschiedener Statuen (Grafik: Zweizehn, www.zweizehn.com)
Blick in das innere eines Pavillons (Grafik: Zweizehn, www.zweizehn.com)

Hierbei sollen vor allem, wie es der Titel der Ausstellung vermuten lässt, die wissenschaftlichen Herangehensweisen an archäologische Objekte sichtbar gemacht werden – weniger die Arbeit auf Grabungen als diejenige mit den Fundobjekten selbst: Die Ausstellung wird versuchen, den Besucher durch das sich den Archäologen darbietende Informationsmeer zu führen und die spannendsten Punkte genauer zu beleuchten: von den Merkmalen bestimmter Epochen, die durch genaue Beschreibung und Vergleich zu entdecken sind, zu versteckten inhaltlichen Zusammenhängen, die ein Objekt demjenigen verrät, der es „historisch“ zu lesen vermag.

Stattfinden wird die Ausstellung im Saal der Abguss-Sammlung der Klassischen Archäologie. Dort werden die verschiedenen Pavillons, die schwarz gehalten sind, zwischen Gipsabgüssen griechisch-römischer Skulpturen und Reliefs aufgestellt werden, wodurch sich für den Ausstellungsbesucher ein stimmungsvoller Kontrast ergibt.

Lukas Prawetz, Vom Objekt zur Kulturgeschichte. Wie Archäologen arbeiten - Das Ausstellungskonzept, in: USE: Universität Studieren / Studieren Erforschen, 08.09.2014, URL: https://use.uni-frankfurt.de/objekt-kulturgeschichte/prawetz/.

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