Verlorene Denker

Die Goethe Universität feiert dieses Jahr ihr Hundertjähriges Jubiläum. In diesem Kontext haben sich die Teilnehmer*innen des Seminars „Verlorene Denker“ unter der Leitung von Dr. Torben Giese und der Kooperation des Hessischen Rundfunks mit einem dunklen Kapitel der Universitätsgeschichte auseinandergesetzt.

Mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 07. April 1933 begann genau das Gegenteil, was dieser Titel vermuten lässt: Ein massiver Eingriff in die Menschenwürde und die Grundgebote der Humanität. Die Paragraphen sahen vor, alle Nichtarier und Regimegegner ihrer Posten zu entheben. An der Frankfurter Universität waren davon rund 140 Lehrende betroffen, die meist im Exil Zuflucht fanden. Unter diesen befanden sich unter anderem der Soziologe Herbert Marcuse und der Historiker Ernst Kantorowicz. Doch wer waren die weniger bekannten Wissenschaftler? Manche kehrten später nach Deutschland zurück, andere konnten im Ausland ihre wissenschaftliche Tätigkeit weiterführen, einige scheiterten gänzlich an den grausamen Erlebnissen, Zwängen und Repressalien durch die Nationalsozialisten.

Die Spurensuche nach diesen „verlorenen Denkern“ und Einzelschicksale haben Studierende des Fachbereichs 8 wissenschaftlich aufbereitet und in Manuskripten verschriftlicht. Das Ergebnis ist ein Feature-, das im Jubiläumsjahr auf hr2 zu hören sein wird.

Sendetermin: 19. Oktober 2014, 18.05h, hr2-kultur


Informationen zur Veranstaltung

Dozent: Dr. Torben Giese
Veranstaltungsart: Übung
Semester: WiSe 2013/14
Fachbereich / Institut: Philosophie und Geschichtswissenschaften (FB 08), Historisches Seminar

Diskussion der Ergebnisse in der Übung
Diskussion der Ergebnisse in der Übung (Foto: Lucia Gerharz)