Finanzieller Anteil der Stifter

von Pascal Balló

Das jüdische Frankfurter Bürgertum stellte 66,1% der Gesamtsumme zur Verfügung. Der nichtjüdische Anteil lag bei 33,9%. Es findet sich allerdings keine Gesamtsumme der von Juden und von Nichtjuden gegründeten Stiftungen und Schenkungen im Kaiserreich oder in Frankfurt. Daher kann die für die Universitätsgründung bereitgestellte Summe nicht in Relation gestellt werden. Wird jedoch der finanzielle Anteil am jüdischen Bevölkerungsanteil in Frankfurt von 1910 gemessen, so ist festzuhalten, dass hier eine enorme Summe von der 6,3%igen Minderheit aufgebracht wurde.

Der finanzielle Anteil der Stifter von 1911-1914
Schaubild 2: Der finanzielle Anteil der Stifter von 1911-1914 (Grafik Balló)

Vor dem Hintergrund der erbrachten Steuerleistung der Frankfurter Juden fällt die Stiftungs- und Schenkungssumme der jüdischen Stifter indes weniger überraschend aus. Im Jahr 1905 erbachten die ca. 7% in Frankfurt lebenden Juden ca. 20,8% der Gesamtsteuern. [Anm. 1] Trotz der fehlenden Vergleichsmöglichkeiten lässt sich die Gesamtsumme der jüdischen Stifter als weiterer Beleg für die aufgestellte These betrachten. Im Folgenden gilt es den Anteil des Wirtschaftsbürgertums herauszuarbeiten.

Anmerkungen

[1] Vgl. Arnsberg, Frankfurter Juden. Bd. I, S. 722.

Pascal Balló, Finanzieller Anteil der Stifter [Teilabschnitt aus: Pascal Balló, Die Gründung der Universität Frankfurt und ihre Stifter jüdischer Herkunft], in: USE: Universität Studieren / Studieren Erforschen, 15.08.2014, URL: http://use.uni-frankfurt.de/36stifter/ballo/stifter/finanziell/.

Nach oben