Methodik und Didaktik

Großer Schwerpunkt des gesamten Projektes, ist das Kooperative Lernen, da die SchülerInnenn in Gruppen- und Partnerarbeit wichtige Inhalte ausarbeiten sollen:

"Communicative Learning offers more opportunities for language development and for integrating language with content through increased active communication (active use of language both comprehending and producing)". (Kagan 5)

Kommunikatives Lernen fördert die Eigenverantwortung in der Gruppe - jede/r Schüler/in hat eine Rolle und einen Zuständigkeitsbereich:

Zu Beginn der Stunde werden die Rollen verteilt - Time Keeper, Language Guard, Notes- und  Way Watchers. Der Language Guard hat dafür zu sorgen, dass nur Englisch gesprochen wird; die Aufgabe des Time Keepers ist, die Zeit zu beachten; eine andere Person ist dafür zuständig, dass alle Notizen machen, bevor die Station verlassen wird.

Die Gruppenverantwortung besteht darin, dass die Ziele nur dann erreicht werden können, wenn alle miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten.

Entdeckendes Lernen zur Wissensaneignung steht auch im Mittelpunkt. Die SchülerInnen bekommen durch das Lösen diverser Aufgaben, Hinweise, die sie zu neuen Erkenntnissen führen.

Alltagsrelevanz des Projekts besteht darin, dass die SchülerInnen ein großes Interesse an  den Tieren hatten und von den Ereignissen auch emotional getroffen waren.

Aktives Zuhören wird durch die Aufgaben stark gefördert. Die SchülerInnen müssen wichtige Inhalte aus den durch den Reading Pen gesprochenen Texten erschließen, dazu ist teilweise mehrmaliges Anhören der Texte notwendig. Die Texte werden durch zwei weibliche und zwei männliche Personen vertont, unter anderem durch Englische Muttersprachler. Dies soll dazu beitragen das Projekt attraktiver und abwechslungsreicher für die SchülerInnen zu gestalten und den SchülerInnen die Möglichkeit geben, unterschiedliche Aussprachen zu hören.

Kreatives Schreiben am Ende der Einheit, soll dazu beitragen, über das gewonnene Wissen zu reflektieren, sowie die entstandenen Gefühle zu äußern. Dies sollte in Form eines Textes auf einer Postkarte erfolgen.

In allen durch den Reading Pen gesprochenen Texten wird einheitliches Vokabular verwendet.  Alle Texte beginnen mit derselben Begrüßung; die Bezeichnungen für die Berufe (Zookeeper) werden einheitlich in allen Texten gehalten, damit die SchülerInnen nicht durcheinander kommen und eine einheitliche Arbeitsgrundlage haben. Die Texte enthalten einige neue Wörter, deren Bedeutung aber durch den Text leicht erschlossen werden können.

Drei verschiedene Sozialformen werden in die Aufgaben integriert und finden abwechselnd statt: Einzelarbeit, Partnerarbeit und Gruppenarbeit. Einzelarbeit ist besonders für das aufmerksame Zuhören geeignet und kommt in diversen Aufgaben zum Einsatz:

  • In der Aufgabe 1, bei der Station Andean Bear, sind die SchülerInnen darauf angewiesen, den Text aus dem Reading Pen anzuhören und eine Information heraus zu finden, nämlich das Datum des Geschehens.
  • An der Station Hippo erhalten die SchülerInnen die Aufgabe, Kreatives Schreiben, indem sie einen Text verfassen sollen, der ihre Gefühle, zusammen mit dem gewonnenen Wissen, zum Ausdruck bringen soll. Diese Aufgabe ist auch als Einzelarbeit vorgesehen.

Gruppenarbeitsphasen haben eine wichtige Bedeutung, da sie die SchülerInnen zur Kommunikation und Wissensaustausch, sowie zur Verwendung Englischer Sprache, anregen sollen. Außerdem steht nicht der Lehrer im Mittelpunkt, sondern die SchülerInnen, die die Möglichkeit erhalten sollen, so mehr zu dem Unterricht beitragen zu können und zur Wort zu kommen.

Lernziele, die in dem Projekt erreicht werden sollen,  beziehen sich auf (Wiater 219-222): 

Kognitive Dimension - Denken, Wissen, Verstehen:

  • Anhand von Vorwissen, sollen die SchülerInnen neues Wissen erarbeiten, sowie Informationen aus den Texten, durch Zuhören und Kooperation, erschließen;
  • die Texte, sowie Fakten zu analysieren und die relevanten Daten heraus zu filtern (hierzu  werden kleine Hinweise von den Lehrkräften gegeben)
  • angeeignetes Wissen anwenden  - durch das Erstellen von den Regeln für den Zoo,
  • Zusammenhänge erkennen und verstehen - SchülerInnen sollen erkennen, welche Ereignisse zu  welchen Ergebnissen geführt haben und was die Lösung des Rätsels "Was ist hier geschehen?" ermöglichte.

Affektive Dimension - Interessen, Einstellungen, Haltungen, Werte, Gefühle:

  • In dem Projekt werden die Themen angesprochen, die für die SchülerInnen relevant scheinen, da sie ihren Interessen entsprechen oder sie anregen, gewisse Einstellungen argumentativ zu verteidigen oder zu verändern. Im gesamten Projekt ist der Aspekt der Empathie von großer Bedeutung.
  • Am Ende der Einheit sollen die SchülerInnen nicht nur das gewonnene Wissen, über das was im     Zoo geschehen ist, zusammenfassen, sondern auch eigene Gefühle zum Ausdruck bringen, durch das Schreiben einer Postkarte.

Soziale Dimension - Sozialverhalten, Kooperationsfähigkeit:

  • Die SchülerInnen sollen lernen miteinander zu interagieren, eigene Meinungen auszudrücken und die Meinung von anderen zu akzeptieren. Kommunikationsfähigkeiten werden hier gefördert.

 

Es wurden vier Stationen für das Projekt vorbereitet sowie eine finale Station, an der die gesamte Klasse wieder vereint wird.

Die Stationen sind so angelegt, dass alle vier Gruppen (jede an einer Station) gleichzeitig starten können. Jede Gruppe hat einen eigenen Ablaufsplan, der so konzipiert ist, dass sich nie mehr als eine Gruppe an der jeweiligen Station befindet.

Die Texte wurden für jede Gruppe angepasst, sodass die Reihenfolge der Stationen nicht relevant ist - jede Station liefert ein Set von Hinweisen, die entdeckt werden können, sodass die SchülerInnen in der Lage sind, zu erschließen  was, wann passiert ist und wer das vermeintliche Opfer ist.

An jeder Station findet eine Ergebnissicherung statt, die besonders durch das Sum-up Arbeitsblatt strukturiert wird - dort haben die SchülerInnen die Möglichkeit, nach jeder Station eine Spalte auszufüllen. Dies kann den SchülerInnen dabei helfen, sich auf die relevanten Aspekte zu konzentrieren und den Gesamtüberblick zu bewahren.

 

Das wichtigste Medium in dem gesamten Projekt, ist der Reading Pen. Ein Reading Pen sieht aus wie ein großer Stift, mit dessen Hilfe die Texte aufgenommen und wieder vertont werden können. Dazu sind  kleine Papier Buttons notwendig - jeder Button ruft die Wiedergabe eines Textabschnittes hervor. Die Texte können, je nach Bedarf kurz oder lang, gestaltet werden. Es ist jedoch zu empfehlen, die Texte eher kurz zu halten und mehr Buttons zu verwenden, damit die SchülerInnen die Möglichkeit haben, eine Textstelle, die nicht verstanden wurde, zu wiederholen, ohne den gesamten langen Text noch einmal anhören zu müssen.

Der Reading Pen kommt zwar an jeder Station zum Einsatz, erfüllt aber unterschiedliche Funktionen:

  • an der Station Bearded Vulture stellt er den SchülerInnen Aufgaben;
  • an der Station Monkey dient er als Korrekturmedium - hier überprüfen die SchülerInnen mit dem Reading Pen, ob die Aufgabe richtig gelöst wurde (beziehungsweise, ob die Textabschitte in die richtige Reihenfolge gesetzt wurden);
  • an der Station See Lion ist ein etwas längerer Text hinterlegt, der das Aktive Zuhören fördern soll, gleichzeitig aber auch die Konzentrationsfähigkeit der SchülerInnen.

Der Reading Pen ist zwar ein neues, aber kein einzigartiges Medium. Natürlich ist es möglich, ihn durch andere Tonträger zu ersetzen. Jedoch machen die leichte Bedienung und Anwendung dieses Medium sehr lehrer- und schülerfreundlich. Außerdem erlaubt er den SchülerInnen in Einzel- oder Partnerarbeit, gewisse Textabschnitte zu wiederholen und so dem individuellen Lernprozess anzupassen.

Beispiel für einen Reading Pen mit dazugehörigen Buttons.

 

Quellen:

  • Roger E, W-B. Olsen, S. Kagan. About Cooperative Learning. in: Kessler, Carolyne (ed.) Cooperative Language Learning: A Teacher's Resource Book. Englewood Cliffs: Prentice Hall Regents. 1992. 1-25. Print.
  • Wiater, Werner Unterrichten und Lernen in der Schule. Donauwörth: Auer Verlag. 2007.  Print.

Pia-Marie Hohmann, Jana Lehrian und Elena Mishchenko, Das Project Zoo: Combining Project-based learning to make aware of the right behaviour with zoo animals within extracurricular places, in: USE: Universität Studieren / Studieren Erforschen, 05.10.2015, URL: http://use.uni-frankfurt.de/pbl/projectzoo.

Die Bilder und Materialien sind urheberrechtlich geschützt.

Nach oben