Evaluation und Reflektion

War unser World Cup Project genauso erfolgreich wie die deutsche Nationalelf?

Schon während der drei Projekttage konnte man beobachten, dass die Schülerinnen und Schüler immer mit Spaß bei der Arbeit waren und viele eigene Ideen mitbrachten. Ein ausführlicheres Feedback bekamen wir dann in Form der Evaluationsbögen. Die Bewertung war durchweg positiv und unser World Cup Project somit ein voller Erfolg!

 

Das Thema „The Mysterious Countries of the World Cup 2014“ traf den Geschmack der Sechstklässler - es war aktuell und interessant! Genau wie die WM steckte es alle in der Klasse mit Motivation und Euphorie an. Dies waren super Voraussetzungen für ein erfolgreiches Projekt.

Viele der Gruppen waren untereinander befreundet, was vor allem zu einer produktiven Atmosphäre und einem guten Teamgeist beitrug. Natürlich konnte es nicht vermieden werden, dass hier und da mal etwas herumgealbert wurde, aber solange jeder sein eigentliches Ziel – den Film über eines der Länder - vor Augen behielt, störte das die Arbeit nicht. Die Motivation blieb an jedem der Projekttage 90 Minuten lang erhalten.

Weiterhin bewertete die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler das Arbeiten außerhalb des Klassenraums als äußerst positiv. Diese willkommene Abwechslung vom Alltag im Klassenraum hatte erfreuliche Auswirkungen auf die Arbeitshaltung der Lernenden. Sogar der Schulhof und die Geräte auf dem Spielplatz wurden kreativ in die Mini-Filmclips eingebunden. 

Lernerfolge

Es entstanden letztendlich überaus kreative Filme. In einigen Gruppen sprudelte es nur so an Kreativität und Ideenreichtum. Man musste manche Schülerinnen und Schüler regelrecht davon abhalten, aus den einzelnen kurzen Szenen einen ganzen Film zu machen.

Auch für uns als Projektleiter war das World Cup Project ein Treffer. Trotz langer und aufwändiger Vorbereitungen, hatten auch wir sehr viel Spaß beim Durchführen des Projektes. Da die Schülerinnen und Schüler die Filme selbst planten und drehten, hatten wir während der Projekttage nur wenige organisatorische Aufgaben und standen den Lernenden als Berater und Betreuer zur Seite.

Doch was nahmen die Schülerinnen und Schüler nun wirklich vom World Cup Project mit? Hatte ihnen das abwechslungsreiche Programm außerhalb des Klassenraumes, bei welchem man sogar noch mit Freunden zusammenarbeiten durfte, denn „nur“ Spaß gemacht oder hatten sie dabei auch etwas gelernt?

In ihrer Selbstevaluation gaben 93% der Schülerinnen und Schüler an, dass sie viele Fakten über die ihnen vorher unbekannten Länder gelernt hätten. Die restlichen 7% meinten, sie hätten ein wenig Neues über die 6 Länder gelernt. Das Projekt trug somit deutlich dazu bei, dass die Lernenden diejenigen Länder, die zuvor als „mysterious countries“ galten, besser kennenlernten. Natürlich war der Lerneffekt bei dem selbst bearbeiteten Land am größten, aber spätestens durch das Anschauen aller Quizshow-Filme am Präsentationsabend, lernten sie schließlich auch einige interessante Fakten zu den Ländern der anderen Gruppen kennen. Somit erweitern die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen über fremde Kulturen; welches unter dem Stichpunkt der "Transkulturellen Kompetenz" sogar im Hessischen Lehrplan verankert ist.

Betrachtet man nun das Filmen und Editieren der Kurzfilme vor dem Hintergrund der Medienkompetenz, welche heutzutage immer mehr in den Vordergrund rückt (siehe Lehrplan und Kerncurriculum Hessen), kann auch hier eine positive Bilanz gezogen werden. 52% der Schülerinnen und Schüler sagten, sie haben viel Neues über das Filmen und Editieren gelernt, 33% sind der Meinung, sie hätten ein wenig Neues gelernt, und nur 15% gaben an, sie haben nichts über das Filmen/Editieren gelernt. Bei dieser Gruppe lässt sich jedoch vermuten, dass sie schon zuvor relativ fit mit der Handhabung der Medien war.

Unsere Bedenken, dass einige Schülerinnen und Schüler im Umgang mit den Medien (Kamera und Film-Bearbeitungsprogramm) etwas überfordert sein könnten, lösten sich sofort auf. Die Lernenden handhabten die ihnen zuvor unbekannten Kameras, als wäre es für sie alltäglich; auch mit dem Bearbeitungsprogramm kamen sie gut zurecht - in einigen Fällen sogar ohne vorherige Erklärung.

Fazit oder "Spielanalyse"

Weiterhin wurden nach Angaben der Schülerinnen und Schüler neue Vokabeln gelernt: 85% gaben an, sie hätten während des Projektes viele bzw. einige Wörter gelernt. Weitere 96% der Lernenden konnten sich im Bereich des Präsentierens verbessern (Präsentationstechniken und -methoden). 

Es war begeisternd mit welcher Selbstverständlichkeit und Souveränität die Sechstklässler Englisch sprachen. Um zu Entscheidungen zu gelangen wurde sogar die ein oder andere Diskussionen auf Englisch geführt.

Als Fazit, oder „Spielanalyse“ wie dies auch beim Fußball üblich ist, dient die positive Rückmeldung der Schülerinnen und Schüler. Die Frage, ob sie das Projekt anderen 6. Klassen weiterempfehlen würden, wurde von den Schülerinnen und Schülern bejaht und wie folgt begründet:

 

Auch wenn die Weltmeisterschaft nur alle vier Jahre stattfindet, könnte man das Konzept des Projektes in dieser oder ähnlicher Form auf viele Themengebiete anwenden. Natürlich bedarf es dann noch einigen Anpassungen. Beispielsweise könnte man ein Projekt zu verschiedenen Sportarten oder Staaten der USA organisieren, welches sich somit wieder besonders gut für den Englischunterricht eignen würde.

Aus diesem Grund haben wir Ihnen im Download-Bereich unsere (aus copyright Gründen) leicht abgeänderten Arbeitsblätter zur Verfügung gestellt.

Stefanie Krämer, Kim Rode und Jasmina Roos, World Cup Project, in: USE: Universität Studieren / Studieren Erforschen, 27.01.2015, URL: http://use.uni-frankfurt.de/pbl/worldcup/.

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