Zu Fuß durch Edinburgh

Hier sind die Kinder im Zentrum Edinburghs zu Fuß unterwegs, um zu ihrer nächsten Station zu gelangen. Mithilfe eines Stadtplans sollen sie auf ihrer Karte nicht nur einer vorgegebenen Wegbeschreibung folgen, sondern auch selbst einem Mädchen, das sie unterwegs treffen, den Weg erklären und schließlich selbst nach dem Weg fragen. Das Ziel der Station ist es, die Schülerinnen und Schüler mit einer Alltagssituation, der Wegbeschreibung, vertraut zu machen.

Station und Material

Bei der Station „Zu Fuß“ wird den Schülerinnen und Schülern zunächst ein Stadtplan Edinburghs, auf dem das Zentrum der Stadt mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten abgebildet ist, sowie ein Aufgabenblatt ausgeteilt, das auf der linken Seite die jeweiligen Aufgabenstellungen und auf der rechten Seite die entsprechenden Antwortspalten enthält. Weiterhin erhalten die Kinder ein Blatt mit Redemitteln zur Wegbeschreibung und Wegerklärung, die zudem durch kleine Bildchen, die neben den jeweiligen „phrases“ zu finden sind, verdeutlicht werden sollen.

Insgesamt handelt es sich um eine mehrteilige Aufgabe, bei der die SuS zunächst einer kurzen Strecke folgen sollen, die sie mit einem farbigen Folienstift auf ihrem Stadtplan markieren. Im Anschluss sollen sie die Touristeninformation finden, bei der sie ein Mädchen treffen, das den Weg zu den „Royal Botanic Gardens“ nicht kennt und dem sie aus diesem Grund den Weg dorthin erklären sollen. In der nächsten Spalte des Blattes ist ein Rätsel zu sehen, bei dem die Schülerinnen und Schüler mithilfe ihrer Karte ein bestimmtes Gebäude, gemeint ist „Edinburgh Castle“, ausfindig machen müssen. Zum Schluss sollen sie selbst jemanden nach dem Weg zum „Museum of Scotland“ fragen, da sie ihren Stadtplan versehentlich „verloren haben“ und schließlich kurz erklären, was ein Museum ist und was man dort sehen kann.

 

Materialien:

  • laminierter Stadtplan
  • Folienstift
  • Stifte
  • Arbeitsblätter

Lernziele und Kompetenzen

Die Station ist darauf ausgerichtet, die Schülerinnen und Schüler auf die Bewältigung einer Alltagssituation vorzubereiten, das Beschreiben und Erfragen des Wegs. Die Thematik, die sich ideal in den Kontext einer Urlaubsreise einbetten lässt, versucht eine lebensechte Lernatmosphäre zu schaffen und die Kinder auf etwas vorzubereiten, dass sie im praktischen Leben anwenden können.

 

Da die Schülerinnen und Schüler die Station selbstständig bearbeiten und das Thema „Asking und telling the way“ neu eingeführt wird, erfolgt die Übung in schriftlicher Form, was auch zu einer besseren Festigung des Gelernten beitragen soll. Die Aufgabe ist zudem in unterschiedliche Schwierigkeitsstufen gegliedert, die aufeinander aufgebaut sind. So beginnen die Schülerinnen und Schüler damit, einer vorgegebenen Wegbeschreibung zu folgen, um so an die Thematik herangeführt zu werden, wobei das Eintragen der Strecke als visuelle Unterlegung dienen und so zu einer besseren Einprägung der „phrases“ führen soll.

 

Danach sollen die Schülerinnen und Schüler selbst eine solche Wegbeschreibung vornehmen, indem sie einem Mädchen den Weg zu den „Royal Botanic Gardens“ erklären, wobei sie die vorgegebene Wegbeschreibung zur Hilfe nehmen können. Zum Schluss müssen sie selbst den Weg zum „Museum of Scotland“ erfragen.

 

Zur Auflockerung und Motivation der Kinder ist die Aufgabe mit spielerischen Elementen, dem Lösen eines Rätsels, unterlegt. Die Erklärung des Wortes „Museum“ in eigenen Worten auf Englisch wiederum folgt der Maxime der Einsprachigkeit des Englischunterrichts und soll die Schülerinnen und Schüler auf höhere Klassenstufen, in denen oft einsprachige Vokabeltests geschrieben werden, sowie die Arbeit mit einsprachigen Wörterbüchern vorbereiten. Zudem steht sie in direkter Verbindung zur Museums-Station. Hier können sich die Schülerinnen und Schüler zunächst eine Vorstellung von dem Begriff „Museum“ machen, die bei der Erklärung der Vokabel „Museum“ im Rahmen der „Zu Fuß-Station“ hilfreich sein kann. Zum anderen kommt dieses in der Museum-Station zuvor eingeführte Wort erneut in einer Anwendungssituation zum Tragen.

 

Ebenso wie bei den anderen Stationen wird durch die Bereitstellung der „phrases“, die in der Aufgabe benutzt werden sollen, zudem die Anwendung von Vokabelhilfen eingeübt, wobei hier durch die Verwendung von W-Fragewörtern und Fragen mit „can“ auch das Sprachlernen, genauer das Stellen von Fragen auf Englisch, forciert wird. Durch die Arbeit mit der Stadtkarte können die Schülerinnen und Schüler weiterhin einen ersten Eindruck von der Stadt Edinburgh gewinnen. Der interkulturelle Kompetenzbereich wird ferner durch die Wiederholung der Thematik der Höflichkeit in Großbritannien, zum Ausdruck gebracht durch Wendungen wie „Excuse me“, „I am sorry“ und „Can you help me, please?“, angesprochen. Das Lösen der Aufgabe als Gruppe wiederum trägt zum Aufbau der Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler bei, indem deren Teamfähigkeit gestärkt wird.

Evaluation

Obwohl das Thema der Wegbeschreibung neu eingeführt wurde, konnten die Schülerinnen und Schüler die Station relativ eigenständig bearbeiten. Dies schien auch an der Tatsache zu liegen, dass die Stadtkarte, die Strecke, die eingetragen werden sollte, sowie die Bildchen neben den Redemitteln die „phrases“ gut visualisierten und so zu einer schnelleren Veranschaulichung beitrugen.

 

Ein Problem trat auf, als die Kinder nach dem Weg zum „Muesum of Scotland“ fragen sollten, da die Schülerinnen und Schüler hier oft nur eine Frage „Excuse me, can you tell me the way to the Museum of Scotland?“ aufschrieben. Um sicherzustellen, dass an dieser Stelle möglichst viele der vorgegebenen Redemittel verwendet werden, könnte die Aufgabenstellung „Ask for the way to the Museum of Scotland“ um die Aufforderung „Write at least three sentences“ ergänzt werden.

 

Da das Thema nicht von der Lehrkraft eingeführt, sondern von den Schülerinnen und Schüler selbstständig bearbeitet wurde, fiel ihnen wiederholt nicht auf, dass die Straßennamen anders als im Deutschen auf Englisch keinen Artikel tragen und so schrieben sie oft: „Move into the (High Street)“. An dieser Stelle wäre es demnach wichtig, als Lehrkraft vor Bearbeitung der Aufgabe auf diese Besonderheit, z. B. durch Fragen wie „Was fällt euch an dem Satz „Move into High Street“ im Vergleich zum Deutschen auf?“, hinzuweisen. Wenn das nicht möglich ist, sollten die Aufgabenblätter von der Lehrerin/dem Lehrer mit nach Hause genommen und verbessert zurückgegeben werden, wobei dieser Aspekt noch einmal im Plenum angesprochen werden sollte, da es sich hier um einen signifikanten Unterschied zur deutschen Sprache handelt.

 

Die einsprachige Vokabelabfrage des Wortes „Museum“ wurde von den Kindern erstaunlich gut gelöst. So verfassten sie oft einfache Sätze wie „It is a big house. You can find many old things there“ oder stellten diese in Zusammenhang zur Museumsstation: „You can see the Scottish Flag there”.

 

Janine Belz, Christina Hartmann, Paula Heitz und Luisa Nolka, A Journey to Scotland, in: USE: Universität Studieren / Studieren Erforschen, 27.01.2015, URL: http://use.uni-frankfurt.de/pbl/scotland/.

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