Wilhelm Laubenthal

Martrikelnummer: 35542

Wilhelm Laubenthal wurde am 30. Januar 1914 als Sohn eines Bäckermeisters in Merzig an der Saar geboren. Seine Konfessionszugehörigkeit war römisch-katholisch; sein Reifezeugnis erhielt er am Reform-Gymnasium in Merzig.

Sein Studium an der Universität Frankfurt begann er 1935 mit den Fächern Germanistik, Geschichte und Geographie. Als angestrebten Abschluss gab er das Staatsexamen an, mit dem erstrebten Lebensberuf des Studienrates. Laubenthal war Mitglied in der NSDAP (Eintritt 1.11.1935) und in der SA mit dem Dienstgrad des Sturmmannes.[1]

Im Wintersemester 1937 stellte er einen Urlaubsantrag, um sich auf sein Staatsexamen vorzubereiten.

Vermutlich handelt es sich um diesen Wilhelm Laubenthal, der 1938 mit einer Dissertation zum Thema „Der Gedanke einer geistigen Erneuerung Deutschlands im deutschen Schrifttum von 1871 bis zum Weltkrieg. Zusammenhänge und Abwandlungen“ in Frankfurt promoviert wurde, was allerdings, wie auch seine Partei- und SA-Zugehörigkeit, einer Karriere nach 1945 nicht geschadet hat. Laubenthal ging wieder in seine Heimat, wo er eine Lehrerstelle antrat und sich als Kreisbeigeordneter in der Kommunalpolitik engagierte;[2] seit 1959 leitete er das Staatliche Mädchenrealgymnasium Merzig. Bis heute hat er einen gewissen Ruf als Heimatforscher, der unter anderem auch 1984 ein Buch über ,Die Synagogengemeinden des Kreises Merzig. 1648–1942‘ veröffentlichte und dort immerhin die Frage klärte, ob „die Juden Betrüger und Wucherer“ waren. Wilhelm Laubenthal starb 1992.

 



[1] UAF, Abt. 604, Nr. 4261

[2] https://www.merzig-wadern.de/index.phtml?La=1&sNavID=1918.71&object=tx,697.2217.1&kat=&kuo=2&sub=0 (Zugriff 20.3.2017).